Hepatitis C gut behandelbar ? past present future
Trotz Rückgang der HCV-Inzidenz in der Schweiz muss aufgrund der mehrheitlich langsamen Krankheitsprogression in den nächsten Jahren noch mit einer Zunahme HCV-bedingter Spätfolgen, Krankheitskosten und Todesfälle gerechnet werden. Durch eine zeitlich begrenzte Therapie ist ein Heilung der Hepatitis C möglich und eine Progression der Hepatopathie kann gestoppt werden. Bereits heute Beträgt die Heilungschance bei Hepatitis C >70%. Seit Ende 2011 gibt es für den HCV-Genotyp 1 einen neuen Therapiestandard: die Kombination von Telaprevir oder Boceprevir mit PegInterferon und Ribavirin. Die Heilungschance steigt damit auch bei diesem, bisher schwierig zu behandelnden Virustyp, auf ca.70% an. Die Behandlung kann zudem bei ca. der Hälfte der Behandlungs-naiven auf 6 Monate verkürzt werden. Die Therapie ist aber mit signifikanten Nebenwirkungen behaftet. Die nexte Generation von Proteasehemmern (simeprevir, Faldaprevir) wird einfacher einzunehmen und besser verträglich sein. Therapien mit dem Polymeasehemmern wie z.B. Sofosbuvir sind vielversprechende Zukunftsoptionen. Bereits gibt es erst Daten zu Interferon-freien Regimen mit hoher Heilungsrate, allerdings mit noch sehr geringer Patientenzahl. Im Moment muss bei jedem einzelnen Patienten abgewogen werden, ob eine HCV-Therapie jetzt erfolgen soll, oder ob auf eine verträglichere Therapie gewartet werden darf. Es lohnt es sich ausserdem, intensiver auf Hepatitis C zu screenen als bis anhin. Neben Personen mit unklarer Transaminasenerhöhung oder erhötem Risiko (v.a. aktuelle oder ehemalige Drogenkonsumenten) darf auch bei den Jahrgängen 1955 bis 1975 grosszügiger getestet werden.