Metananalyse findet keinen Vorteil für STR
Ist die so hoch gelobte und unter Ärzten wie auch in Patientenforen massiv beworbene Single Pill Regimen wirklich das A und O? In einem Poster wurde eine Metaanalyse zu dieser Frage präsentiert (Uthman et al, Abstract TUPE096). Insgesamt erfüllten 21 Studien mit knapp 7500 Patienten die Einschlusskriterien. Die Studie zeigte zwar sehr klar, dass die Adherence bei QD Einnahme (einmal täglich) besser war als bei zweimal täglicher (bid) Gabe. Insgesamt war die virologische Suppression aber gar nicht so viel besser bei QD gegenüber BID. Besser war es bei Patienten, deren Viruslast noch nicht supprimiert war bei der Umstellung. Hingegen fanden die Autoren bei Patienten mit QD-Regimen keinen Einfluss der Pillenanzahl auf die Wirksamkeit oder die Adherence. Tatsächlich entspricht dies auch unserer täglichen Praxis. Patienten, die eine einmal tägliche Therapie (unser Standard: Kivexa+Nevirapine) haben, berichten auch, dass es für sie überhaupt keinen Unterschied macht, ob sie eine oder zwei Tabletten einnehmen müssen, solange dies gleichzeitig erfolgen dürfe. Wissen Sie, geneigter Leser, wie viel Geld wir alle pro Jahr sparen, wenn wir einem Patienten zwei Tabletten (Kivexa+NVP) anstatt die gelobte Einzige Tablette abgeben? Nicht? Knapp dreimal so viel, wie der Patient der Krankenkasse an Selbstbehalt jährlich abgeben muss (CHF: 2930.-).