Cobicistat: Dem STR-Prinzip treu bleiben

Getreu dem Credo: Alles in einer Pille, hat Gilead auch seine Booster-Substanz Cobicistat weiter ent-wickelt. Der Ersatz für Ritonavir ist eine Notwendigkeit für Gileads STR-Strategie, wenn die neuen Integrasehemmer geboostet sein sollten. Die als „QUAD“ bezeichnete Kombinationspille mit dem In-tegrasehemmer Elvitegravir wurde bereits am CROI vorgestellt. In Washington wurde noch ein Sub-analysen vorgestellt (Viral load strata im Vergleich mit EFV: Poster TuPE028).

Cobicistat soll aber auch anderen Firmen als PI-Booster zur Verfügung stehen. Joel Gallant hat die Kombination mit Atazanavir (Studie 114 Abstract TUAB0103) vorgestellt. Im Wesentlichen wurden je 350 bisher unbehandelte Patienten (VL>5000, GFR>70!) entweder mit ATV/r + Truvada oder ATV mit dem neuen Booster Cobicistat verglichen. Die Hauptresultate finden sich in der Abbildung. Auch hier ist die Bilirubinerhöhung das grösste Problem unter den Nebenwirkungen. Ein Problem (ähnlich wie oben bei Rilpivirin geschildert) ist die Creatinin-Erhöhung unter Cobicistat. Wie auch bei anderen Medikamenten bekannt (z.B. Sufonamide) besteht eine Kompetitive Inhibition der Crea-Sekretion im tubulus durch Cobicistat. Dies führt zu einer Crea-Erhöhung, die jedoch NICHT Ausdruck einer glome-rulären Störung ist, im Gegensatz zur Tenofovir-assoziierten tubulären Schädigung. Daher ist es wichtig, dass wir nach einer Therapieumstellung mit solchen Medikamenten, einen Monat nach Therapieumstellung das Kreatinin messen und dies dann als („normalen“) Ausgangswert zur Beurteilung Veränderung der GFR benutzen. Eine Subanalyse nach Viralload findet sich im Poster TuPE043.