Tenofovir in Schwangerschaft – wenig Bedenken
Für die meisten HIV-Medikamente bestehen während der Schwangerschaft kaum Bedenken für das Kind. Allerdings sind die Daten noch bescheiden. Eine neue Studie untersucht den Effekt von Tenofovir.
Über 2’000 Kinder von HIV-positiven Frauen, die während der Schwangerschaft eine HIV-Therapie hatten, wurden in diese Studie eingeschlossen. Gut ein Fünftel der Schwangeren wurden mit Tenofovir behandelt, von dem wir annehmen, dass es die Knochendichte der Föten negativ beeinflussen könnte. Der zunehmende Einsatz von Tenofovir zeigte sich in der Studie darin, dass im letzten Jahr (2010) bereits über 40% der Frauen Tenofovir erhielten.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Einnahme von Tenofovir während der Schwangerschaft keinen wesentlichen Einfluss auf das Neugeborene hat. Interessanterweise fand sich bei der Geburt unter den mit und ohne Tenofovir Behandelten kein Unterschied bezüglich Körperlänge, Schädelumfang, Geburtsgewicht etc. Unklar waren die Resultate nach einem Jahr: entgegen der Erwartungen waren die Kinder von Tenofovir-behandelten Müttern zu diesem Zeitpunkt etwas kleiner (Körperlänge und Schädelumfang). Doch die Unterschiede waren gering und sind vermutlich nicht relevant. Allerdings wurde keine Knochendichte gemessen.
Quelle: Siberry et al, 2012, AIDS