Leberfibrose wird besser unter HCV-Therapie

Meist wird eine Behandlung der HCV-Infektion erst dann eingeleitet, wenn die Leber bereits schon etwas geschädigt oder womöglich vor Übergang in eine Leberzirrhose ist. Lässt sich der Schaden durch die Therapie auch reduzieren?

Das ist in der Tat ein schwieriges Problem. Denn wir möchten Personen, deren Leber während einer HCV-Infektion ohne wesentlichen Schaden bleibt, auch nicht mit nebenwirkungsreichen Behandlungen belasten. Also beginnen wir mit der Behanldung meist dann, wenn bereits eine gewissen Schädigung stattgefunden hat. Den Schaden messen wir mit der Leberbiopsie, einer invasiven Methode. Seit einigen Jahren kann die Elastitzität der Leber als Mass für deren Vernarbungsgrad (Fibrose) auch mit der Elastometrie (Fibroscan) gemessen werden.

Nun stellt sich die Frage, ob eine bereits fortgeschrittene Leberfibrose durch eine Therapie noch geheilt werden kann. Dieser Frage sinKlicken auf Bild zum Vergrössernd Autoren aus Spanien in einer longitudinalen, prospektiven Studie nachgegangen (Carton et al, H3-812). Sie haben HCV-/HIV-koinfizierte PatientInnen vor und nach HCV-Therapie untersucht. Dabei fanden sie eine deutliche Abnahme der Lebersteifigkeit nach einer erfolgreich durchgeführten HCV-Therapie. PatientInnen, welche eine vollständige virologische Suppression auch 24 Wochen nach Therapie hatten, wiesen eine deutliche Reduktion der Fibroscan-Werte auf. In der nebenstehenden Abbildung (klick zur Vergrösserung) zeigt sich die Verbesserung der Fibroscan-Werte bei Therapieabschluss (zweites System von rechts) auch bei Patienten, welche später einen Relaps hatten (rot). Doch der anhaltende Effekt konnte nur gezeigt bei PatientInnen gezeigt werden, die eine anhaltende Virussupression hatten (grün, ganz rechts). Blau: KontrollpatientInnen ohne HCV-Therapie. Die Erholung der Fibrosewerte war bei HIV-koinfizierten deutlicher, wenn die CD4-Werte über 500 lagen.

Die Autoren fanden noch eine zweite gute Botschaft (Carton et al, H3-813): Patienten, welche nach initialem Therepieerfolg einen Relaps hatten (Responders-Replapsers), wiesen ebenfalls eine leichte Verbesserung der Fibroscan-Werte auf. Der Verlauf war signifikant besser als bei PatientInnen, die keine HCV-Therapie oder die kein primäres Ansprechen hatten.