Host responses to pseudomonas colonization
Auch Baroukh M. Assael aus Verona beschäftigt sich mit der Frage nach dem Grund für die Variabilität des Phänotyps. Mehrheitlich trifft zu, dass zumindest teilweise das Ausmass des Defekts des Cl-Ionenkanals mit dem Krankheitsload korreliert, aber eben nur teilweise. Es ist so, dass ein und dieselbe CFTR-Mutation mit einer grossen interindividuellen Variabilität von Lungenveränderungen einhergehen kann.
Weshalb hat 1/3 der in Verona betreuten CF-Patienten eine normale Lungenfunktion? Je früher Pseudomonas akquiriert wird, desto schlechter die Prognose. Faktoren, die die Akquirierung von Pseudomonas beeinflussen, sind die Art der CFTR-Mutation, der Ernährungsstatus, das Geschlecht, die Art der „host defense“ (z.B. Art der Zytokinantwort) und weitere genetische Faktoren. Als weiterer modulierender genetischer Faktor gilt beispielsweise die Codierung von Pentraxin (PTX3), einer Komponente des angeborenen Immunsystems. Pentraxin ist wichtig zur Erkennung und Bindung von Aspergillus und Pseudomonas. Pentraxin-knock-out-Mäuse sterben nach pulmonaler Infektion mit Pseudomonas und überleben aber nach Gabe von PTX3 aufgrund einer verbesserten Rekrutierung von neutrophilen Leukozyten mit effektiverer Zytokinstimulation und letztendlich Verringerung des Pseudomonasloads (Chiarini, Genes and Immunity 2010). Ein weiteres Beispiel ist das ABCC1-Gen, dessen Proteinprodukt in der Toleranz von Pseudomonas verantwortlich zu sein scheint (Mafficini, Amer J Cystic Fibrosis 2011). Aus klinischer Sicht wird neben Azithromycin auch Ibuprofen mit antienzündlicher Aktivität erwähnt.