Notfallmässige Studie bei HUS

Das Hämolytisch-Urämische Syndrom (HUS) stellt eine gefährliche Komplikation der aktuell in Deutschland grassierenden Epidemie mit EHEC-Stämmen dar. Eine notfallmässig organisierte Studie mit einem Biological soll Patienten vor Nierenversagen schützen.

EHEC steht für Enterohämorrhagische E.coli. Es handelt sich um Darmkeime, die ein besonderes Toxin abgeben, was die Darmschleimhaut verändert aber im Gesamtorganismus zu septischen Reaktionen und Multiorganversagen führen kann.

Ein neues Medikament, Ecluzimab, aus der Gruppe der Biologicals (monoklonale Antikörper), welches den Complementfaktor C5 bindet, soll helfen, die fatalen Komplikationen bei schweren Fällen zu verhindern. Das Medikament (Soliris®) wird zur Zeit nur bei der seltenen, nächtlichen paroxysmalen Hämaturie eingesetzt. Nun soll der Einsatz auch beim HUS geprüft werden. Die Herstellerfirma stellt das Medikament für die Studie zur Verfügung.

Die Nephrologen aus Hamburg, welche in der Verzweiflung ihrer ersten Erfahrungen mit dem HUS bei Shiga-toxin-prozuzierencen EHEC Ecluzimab einsetzten, stützen sich auf erste klinische Erfahrungen in einer Korrespondenz an das NEJM vom 25.5.11. In dieser Arbeit berichten die Autoren aus Heidelberg über eine dramatische Verbesserung der neurologischen Zustände bei drei Patienten.

weitere Informationen: Promed mail vom 29.5.11