PrEP wirkt auch bei 184-Mutation

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Eine weitere Fragestellung bezog sich auf die Wirksamkeit einer Präexpositionsprophylaxe (PrEP) mit Truvada® bei Übertragung Emtricitabin-resistenter HIV-Viren.

Die M184V-Mutation gehört zu den häufigen Mutationen im Bereich der Nukleosid-Analoga. Es stellt sich somit die Frage, ob die Wirkung der sonst gut dokumentierten PrEP mit Truvada® beim Vorliegen einer M184V-Mutation noch genügt.
Die Frage wurde bei Makaken in einem Modell mit rektaler Infektion untersucht. Truvada® als PrEP 3 Tage vor und 2 Stunden nach rektaler Exposition verabreicht, behielt seine Wirksamkeit bei; keines der 5 Tiere wurde infiziert. Als mögliche Erklärungen wurde eine TFV-Hypersensibilität aufgrund der Mutation, die niedrigere Virusreplikationsrate von mutierten Viren, eine residuelle antivirale FTC-Aktivität und die hohe Konzentration von FTC im Rektalsekret diskutiert. Die Folgerung war, dass eine PrEP nicht zwingend bei Exposition mit resistenten Viren versagen muss.

Prof. em. Dr. med. Pietro Vernazza

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