Kryptokokken
In Südafrika sind Kryptokokken die häufigste Ursache einer Meningitis. Sie verursachen zwischen 33 und 63 % der Meningitisfälle und haben eine Letalität von 24 – 43 %. Insgesamt geht man von ca. 625‘000 durch Kryptokokken verursachten Todesfällen pro Jahr aus.
Für die Überwindung von Kryptokokkeninfektionen ist die zelluläre Immunität essentiell. Interferon γ aktiviert die Effektorzellen und verstärkt die Th1-vermittelte Immunantwort. Es gibt ausserdem Hinweise darauf, dass es den Effekt von Amphotericin B verstärkt. Endogenes Interferon γ zeigt am 3. Tag einer Kryptokokkeninfektion einen Peak und verschwindet nach dem 14. Tag. Frühere Studien zeigen, dass die Letalität von der Clearancerate der Liquorkulturen abhängt. Eine Phase-II-Studie zeigte, dass IFN γ tendenziell einen günstigen Einfluss auf den Outcome bei Kryptokokkenmeningitis hat und gut vertragen wurde.
In Capetown (Jarvis et al.) erhielten in einer randomisierten Studie je ca. 30 HIV-positive Patienten die Standardtherapie (1mg/kg AmB +100mg/kg 5FU) oder zusätzlich IFN-g (entweder Tag 1 und 3 je 100 µg s.c. oder 3x/Wo 100 µg s.c. für 2 Wo). Lumbalpunktionen erfolgten an den Tagen 3, 7 und 14. Nachkontrolle nach 1 Jahr. ART ab 2-4 Wochen nach Therapie der Kryptokokkenmeningitis. Die Studie untersuchte die Clearance der Liquorkulturen, nicht den Überlebensvorteil. Zusätzliches IFN-g führte in 10 d zu einer Clearance der Liquorkulturen (vs. 14 d im Kontrollarm, p<0.01). Zwischen den beiden IFN-g Dosierungen konnte kein Unterschied gezeigt werden. Ob die Letalität auch gesenkt werden kann, muss noch gezeigt werden.