HCV-Genotyp und Therapieerfolg

Zurück zur Inhaltsübersicht: Kongressbericht Boston 2011

Bei der akuten HCV-Infektion bei HIV-positiven MSM ist ein Abfall der HCV-RNA um <2 log U/ml in den ersten 4 Wochen nach Diagnose bzw. eine 12 Wochen nach Diagnose noch nachweisbare HCV-RNA prädiktiv für die Entwicklung einer chronischen Hepatitis C (Vogel, CROI 2010). Wird in dieser Situation frühzeitig eine HCV-Therapie mit Peg-IFN/RBV eingeleitet, können Genotypen-unabhängig hohe SVR-Raten von 60-80% erreicht werden. 238 HIV-infizierte Männer mit akuter Hepatitis C (95% MSM, 195 Gt1/4, 43 Gt2/3) wurden behandelt (207 mit Peg-IFN/RBV (RBV in 85% gewichtsadaptiert) und 31 nur mit Peg-IFN, Therapiedauer: 70% 24 Wo u. 30% 48 Wo). Ca. 25% hatte klinische Symptome. Bezüglich RVR (rapid virological response, HCV-RNA neg. nach 4 Wo Therapie) fand sich zwischen Gt1/4 und Gt2/3 kein signifikanter Unterschied (51 versus 65%, p=0,184). Dagegen war die SVR-Rate bei Gt2/3 mit 81% signifikant besser als bei Gt1/4 mit 65% (p=0,046). Genotypen-unabhängig ist das Therapieansprechen der HIV-Koinfizierten bei frühzeitiger Therapie der akuten HCV-Infektion besser als bei Therapie der chronischen Hepatitis C. (Boesecke et al)

Prof. em. Dr. med. Pietro Vernazza

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