Urinary tract infections in older Adults

 

Unkomplizierte Harnwegsinfektionen sind auch bei älteren Personen ein häufiges Problem. Unter älteren Personen versteht man postmenopausale, gesunde Frauen und ältere Männer, wie auch ältere Personen, die bereits in einer Pflegeinstitution wohnen. Die Inzidenz einer symptomatischen Harnwegsinfektion ist in der älteren Population häufig und steigt überproportional bei Personen, die in einer Pflegeinstitution wohnen.

In diesem Referat wurden wenige Studien zitiert, die über Prädiktoren berichteten, an einer Harnwegsinfektion zu erkranken. Zu erwähnen sind hier Diabetes mellitus (insulin dependent), Nierensteine, Inkontinenz, Applikation von Östrogen-Creme (im letzten Monat) und vor allem die Anzahl bereits durchlebter  Harnwegsinfektion in der Anamnese. Das Risiko nach Geschlechtsverkehr einen unkomplizierten Harnwegsinfekt zu entwickeln, spielt bei älteren Frauen eine untergeordnete Rolle. Interessanterweise ist das lifetime-Risiko genetisch bestimmt und die genetische Prädisposition ist der potenteste Risikofaktor.

Hier ist neu und interessant, dass Östrogenapplikationen (lokal oder systemisch) möglicherweise gar keinen Vorteil haben, sondern sogar das Risiko eines Harnwegsinfekt erhöhen. Hier bleibt die grosse Fragen offen, inwieweit die Östrogenapplikation das Risiko für Harnwegsinfekt sogar erhöht. Dies muss in weiteren Studien beantwortet werden.

Das Risiko für eine komplizierte Harnwegsinfektion wird durch eine zugrundeliegende, urologische oder andere Komorbidität erhöht, die im Alter häufiger sind.

Harnwegsinfektionen werden bei älteren Menschen zurzeit gleich behandelt, wie bei Jüngeren: 3 Tage Fluorochinolon!

Das Risiko einer asymptomatische Bakteriurie bei älteren Frauen mit Inkontinenz, Immobilität und Östrogenzugabe erhöht. Beim Mann sind es Prostataerkrankung, cerebrale Erkrankung und Leben in einer Pflegeeinrichtung.

Eine asymptomatische Bakteriurie geht häufig mit Pyurie und erhöhtem Urin-Cytokin level einher, was aber keine klinische Bedeutung hat. Asymptomatische Bakteriurie ist häufig und harmlos; Ausnahme: Patienten vor urologischen Eingriffen.

Es ist schwierig die asymptomatische Bakteriurie von einer Harnwegsinfektion zu unterscheiden. Die Diagnose kann nur durch zusätzlich vorhandene, klinische Symptome, ausschliesslich im Harntrakt, gestellt werden (Dysurie). Dies schliesst nichtspezifische Symptome, z.B Delir, Sturz etc. nicht ein.

Wichtige Fakten, um Harnwegsinfektionen in der Population älterer Menschen zu erkennen, sind:

– biologische Faktoren

– Komorbiditäten,

– Identifikation von Biomarkern.