Antibiotika-Infusionen – richtig verabreicht
Eigentlich wüssten wir es schon länger: alle Beta-Laktam-Antibiotika brauchen für eine gute Wirksamkeit nicht hohe Spitzenspiegel sondern eine möglichst lange Zeit, in der die Konzentration höher als die MIC des Erregers ist. Daher wäre für Penizilline eine Dauerinfusion oft die ideale Applikationsart.
Zwei Arbeiten haben den neuen Trend zur verlängerten Infusion von Piperazillin/Tazobactam untersucht. Leider waren beides keine kontrollierten Studien. Schiller et al. (L1-514) haben in einer Intensivstation von einem bestimmten Stichdatum an alle Behandlungen mit Pip/Taz in einer 4-stündigen (statt 30’) Infusion appliziert. Die Resultate wurden mit der früheren Behandlung verglichen. Die Autoren fanden, dass bei Patienten mit einem APACHE-Score über 17 die Aufenthaltsdauer auf der IPS in den Patienten mit 4-h Infusion verkürzt war.
Ebenfalls nicht echt kontrolliert war die Studie von Cooper et al, (L1-515). Auch hier haben die Autoren zwei Zeitperioden verglichen. Die Standardtherapie (n=66) war in Bezug auf die Wirksamkeit vergleichbar mit der verlängerten Infusionstherapie (n=28). Allerdings war die Mortalität geringer in der 4-h Gruppe, doch der Unterschied war nicht signifikant. Signifikant war jedoch der Unterschied in den Kosten: Die verlängerte Dosierung braucht geringere Antibiotikamengen, sodass pro Patient 200.- USD eingespart wurden.