PrEP: Eine Präventionsstrategie die auf sich warten lässt…

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Inhaltsübersicht: Kongressbericht Wien 2010

Ein gut besetztes Symposium hat sich um die Entwicklung der Prä-Expositionsprophylaxe gekümmert. Überhaupt war die Rolle der Medikamente in der Prävention an diesem Kongress ganz im Zentrum (nebst dem vernachlässigten Hauptthema Harm-Recution in Russland).

ART as Prevention und PrEP. Das sind die Schlagwörter von 2010. Wir möchten an dieser Stelle nur noch auf die entpsrechenden Präsentationen verweisen. Im PrEP Symposium wurde recht klar gezeigt, dass alle biologischen Experimente und Tierversuche darauf hinweisen, dass die tägliche Einnahme einer antiviralen Substanz eine sehr gute Wirksamkeit haben dürfte. Effektiv rechnen wir bereits Ende diesen Jahres mit ersten Daten aus einer Studie in San Francisco. 

iPrEP: Intermittierende PrEP oder besser PrEP on demand!
Natürlich hat es keinen Sinn, Medikamente einzunehmen, wenn man gar keinen Sex hat. Sollte die erste Studie mit täglich Prep also positiv ausfallen, so liegt die zentrale Frage bereits auf der Zunge: Genügt es dann nicht einfach, eine Pille zur Rechten Zeit einzunehmen. Tatsächlich hat Griensven et al, J IAS 2010 gezeigt, dass etwa zwei Drittel der Sexualakte in den meisten Beziehungen geplant sind. In seiner Untersuchung hatten die Befragten im Mittel (Median) einmal pro Woche Sex. Da drängt sich eine i-PrEP geradezu auf. Doch ledier hat er auch gezeigt, dass diejenigen, die ihre Sexualaktiviäten weniger exakt planen, auch diejenigen sind mit dem höchsten HIV-Risiko. Ob sich dann die PrEP on demand wirklich auch durchsetzen wird ist somit eine offene Frage. Die Daten zur Kinetik von TDF und FTC in der Mukosa (Patterson, s. Abstract) dürften diesbezüglich noch zu einer gewissen Entspannung führen.

Doch schauen Sie sich doch die ganze Session (LINK) selbst an. Es lohnt sich vor allem auch das enthusiastische Feuerwerk von Julio Montaner, ein Kämpfer der ersten Stunde für die Wirkung der Medikamente als Prävention.

Interessant auch die Präsentation von Mike Cohen: Er hat etwas gewarnt vor zu grossen Erwartungen vor der Therapie. Insbesondere wenn wir es nicht schaffen, auch die Primoinfektionen früh zu entdecken und zu behandeln, so werden wir kaum eine wirksame Prävention durch die Therapie erfahren. Und was auch klar wird: Die besten Effekte werden wir erzielen, wenn wir alle Methoden, PrEP, Verhaltensmodifikation Frühtestung und Therapie kombinieren.

 

14:37
WESY0702
Powerpoint
Slides with audio
Potential role of PEP, PrEP and ART for HIV Prevention among Men who have Sex with Men
Presented by Godefridus J. P. van Griensven, Netherlands

 

14:57
WESY0703
Powerpoint
Slides with audio
Impact of antiretroviral therapy on HIV transmission: results from a five year HAART coverage expansion in British Columbia, Canada
Presented by Julio Montaner, Canada

 

15:17
WESY0704
Powerpoint
Slides with audio
Modelling potential synergies of PrEP and ART for prevention
Presented by Geoffrey Garnett, United Kingdom

 

15:37
WESY0705
Powerpoint
Slides with audio
ART for prevention: opportunities and challenges
Presented by Myron Cohen, United States