Blick auf Osteuropa: Global Fund streicht Unterstützung für Russland – auch Bashkortostan betroffen

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Inhaltsübersicht: Kongressbericht Wien 2010
Die NGO GolosAntiSpid in Ufa steht vor dem Aus. Global Fund zieht seine Gelder zurück. Die Regierung unterstützt die Organisation nicht. Damit sind die Präventionsprogramme bei Drogenbenutzern und Sexworkerinnen gefährdet. Wir rufen zu Spenden auf.

Russland ignoriert die Botschaft der AIDS-Konferenz
Die Konferenz lief unter dem Motto „Rights here, right now“. Menschenrechte sind fundamental im Kampf gegen HIV/AIDS. Nur wenn auch vulnerable Gruppen wie Männer die Sex mit Männern haben, Personen, die Drogen benutzen, Frauen und Kinder, SexarbeiterInnen und Menschen im Gefängnis Zugang zu Prävention und Therapie haben, kann die Verbreitung von HIV eingegrenzt werden.
Gerade in Osteuropa und Zentralasien steht es um die Menschenrechte schlecht bestellt. Insbesondere für Drogenbenutzer und Sexarbeiterinnen, welche die höchste HIV-Prävalenzrate in der Bevölkerung – bis 40 Prozent – aufweisen. Verschiedene Rednerinnen an der Konferenz wiesen darauf hin, dass Substitutionstherapien wie Spritzenabgabenprogramme immer noch verboten sind. Die Finanzierung der wenigen Pilot-Programme gestaltet sich äußerst schwierig, weil der Global Fund seine Gelder abzieht. Dies, weil Russland über genügend eigene Mittel verfügt. Außerdem limitiert Russland die ausländische Finanzierung.
 
Nicht tatenlos zusehen!
Der am Kantonsspital St. Gallen domizilierte Verein ITSR (Infekt Team Schweiz Russland) unterstützt seit mehreren Jahren das Aidszentrum in Ufa/Baschkortostan und die NGO GolosAntiSpid. Die Geschäftsführerin Anna Dubrovskaja (s. Bericht über Arbeit in St. Gallen vom 4.8.08) war ebenfalls in Wien und erzählte von ihrer verzweifelten finanziellen Lage. Ihre Präventionsprogramme bei Drogenbenutzern sind durch den Rückzug des Global Fund akut gefährdet. Die baschkirische Regierung bietet keine Unterstützung an.
ITSR plant ein grösseres Pilotprojekt zur Schadensminderung bei Drogenbenutzern mit GolosAntiSpid und betreibt zurzeit Lobbying bei Regierungsstellen. In der Zwischenzeit muss eine kurzfristige Lösung für die laufenden Projekte gefunden werden.
 
Spendenaufruf bei unseren Lesern:
Wir rufen deshalb zu Spenden auf, damit GolosAntiSpid weiterhin HIV-Infektionen verhindern und Leben retten kann. Bill Clinton sagte an der Konferenz: “5 Dollars make a difference”. In diesem Sinne freuen wir uns über jeden kleinen wie auch grossen Betrag.
Bitte Spenden mit Vermerk "Prävention Ufa" auf Kontonummer Postcheck: 85-233554-1, ITSR, Kantonsspital, 9007 St. Gallen oder durch Eintrag auf folgendem Formlular (klick!).

Wir werden den gesamten Spendenbetrag ohne Administrationsabzug für das Präventionsprogramm vor Ort einsetzen! Die Spenden sind steuerlich abzugsberechtigt (Beträge ab Fr. 50.- erhalten automatisch Bestätigung)
 
Mehr Info über ITSR hier