Schönheit muss leiden?

Schon unsere Mütter wussten es: Schönheit muss leiden!  Dieser Satz bekommt mit den neuen Körperschmuckmethoden noch eine zusätzliche Bedeutung, die wir MedizinerInnen ebenfalls kennen müssen, respektive dran denken müssen.

Die atypischen Mykobakteriosen!

Im NEJM 2010 wird in den "clinical images" eine Patientin mit einer Hautmykobakteriose durch M.fortuitum nach Piercing vorgestellt.

Am ECCMID 2010 haben Kollegen vom CHUV Fälle von 9 Frauen vorgestellt, welche nach einem sogenannten permanent make-up (was eigentlich einer Tätowierung entspricht, bei welcher frau sich die Augenbrauen eintätowieren lässt) ebenfalls eine Mykobakteriose der Haut entwickelten, im Falle von Lausanne war es M.haemophilum.

Wir sollten also bei persistierenden Rötungen oder Haut-Infektionen vermehrt an die Möglichkeit atypischer Mykobakterien denken, denn atypische Mykobakterien sind ubiquitär und können bei Hautverletzungen (sei dies nun durch neue Schönheitsideale oder auch durch anderweitige banale Verletzungen) in die Haut eindringen und eben langsame, chronische Infektionen hervorrufen.

NEJM 2010

ECCMID 2010

Witteck et al; Scand J Inf Dis 2008