Herpes-Suppression hilft nicht gegen HIV

Eigentlich würde man erwarten, dass die medikamentöse Prävention von Herpes die HIV-Übertragung reduzieren würde. Doch dies ist nicht der Fall. 

Die Überraschung war komplet, als diese Studie erstmals am ICAAC 2009 vorgestellt wurde. Wir wissen, dass genitale Herpesinfektionen die Übertragung von HIV fördern. Also wäre es doch nur logisch, wenn die Verhinderung von Herpes-Rezidiven durch eine Dauertherapie mit Acyclovir die Wahrscheinlichkeit einer Infektion reduzieren.
Doch nichts davon: In dieser randomisierten, placebokontrollierten Studie konnte zwar gezeigt werden, dass die Herpes-Therapie zu einer Reduktoin von Herpes-Rezidiven führt. doch auf die Übertragung von HIV auf den HIV-negativen Parnter hatte die Behandlung keinen Einfluss.

Das Resultat war ein Rückschlag für viele, die gehofft hatten, eine konsequente Herpes-Präventionstherapie könnte einen wesentlichen Effekt auf die HIV-Epidemie haben. Doch das Anliegen ist im heutigen Umfeld ohnehin etwas vermessen. Denn heute diskutiert die WHO Strategien, mit denen weltweit in allen Entwicklungsländern alle Menschen mit HIV-Infektion zu behandeln sind, um dadurch die Neuinfektionen drastisch zu senken. Wenn schon eine medikamentöse Therapie eingesetzt werden soll, dann sicher wirksamer, wenn gleich das Ziel avvisiert wird…

Quelle: Celum C, et al, NEJM, Jan 2010