Posterpotpourri HIV
zu den Themen HIV und Syphilis; RT-Resistenzbestimmung; Pneumovaximpfung.
HIV und Syphilis, einmal mehr
In 2 Madrider Spitälern wurde im November 2008 bei HIV-Routineverlaufskontrollen von 512 Patienten die Syphilisserologie mitgemacht. Dabei wurden parallel ein nicht-treponemaler (NTT) und ein treponemater Test (TT) eingesetzt.
Ergebnis: bei 74 Patienten (entsprechend 14,5%) fand sich ein positiver treponemaler Test, bestätigt mit RPR. Dabei zeigte sich bei 29 Patienten (5,7% der Gesamtzahl) ein negativer nicht-treponemaler Test, aber positive treponemale Serologie. Retrospektiv zeigte sich bei 12 Patienten in der Vorgeschichte eine (nicht ausreichend dokumentierte u/o vom Patienten vergessene) Syphilis; bei 17 Patienten (3,3% der Gesamtzahl) fand sich keine solche Vorgeschichte. Es wurde postuliert, dass die Konstellation mit negativem NTT und positivem TT Ausdruck einer frisch erworbenen Syphilis sei (analog zu: UpToDate, diagnostic testing for syphilis: false negative test results). Retrospektiv fanden sich bei einigen (aber nicht allen!) dieser Patienten bei der vorherigen Visite nicht beachtete oder fehlinterpretierte Syphiliszeichen.
Fazit: ungemütlich!
Quelle: Poster D-165 Pedromingo et al, und zusätzliche mündliche Informationen
HIV, diesmal eine ungewöhnliche Art der Resistenzbestimmung
Eine Coproduktion eines Madrider Spitals und der WHO:
getrocknetes HIV-Blut ("blood spots") wurde nach manueller und automatischer Isolation von Nukleinsäure auf RT-Resistenzen untersucht. Dabei fanden sich im getrockneten Blut 89% der 40 RT-Resistenzen. Im Vergleich mit RT-Testung aus dem Blut zeigte sich eine als "akzeptabel" bezeichnete Übereinstimmung von 95%.
Fazit: Das wäre eine elegante Methode bei fehlender Infrastruktur/Labormöglichkeiten! Kosten??
Poster H897, Arredondo et al
HIV und Pneumovaximpfung mit Adjuvans
Ein Atlantik-übergreifende Gruppe (aus Dänemark, Kanada, USA) untersuchte die Immunantwort auf Gabe eines 7-valenten Pneumokokkenimpfstoffs mit Zusatz eines TLR9-Agonisten als Vaccine-Adjuvans. Dieser wurde bei Patienten mit im Durchschnitt 600 CD4-Zellen/ul eingesetzt, von denen niemand CD4-Werte unter 200/ul aufwies und fast alle unter HAART standen. Dabei zeigte sich bessere Immunogenität durch den mit TRL9-Agonist adjuvantierten Pneumokokkenimpfstoff: nach 9 Monaten bei 49% der Patienten schützende Antikörper mit Adjuvans, lediglich in 25% ohne Adjuvans.
Poster G1-868, Sogaard OS et al.
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