HIV subtyp C besser sexuell übertragbar

Die HIV Epidemie in Afrika scheint sich unter heterosexuellen Menschen leichter auszubreiten als in Europa. Möglicherweise sind unterschiedliche Subtypen dafür verantwortlich.

Bereits zu Beginn der HIV-Epidemie in den 80-er Jahren war auffällig, dass sich HIV in Afrika deutlich rascher unter heterosexuellen Menschen ausbreitet als in Europa und den USA. Bisher nahm man an, dass die Häufung von Geschlechtskrankheiten in Afrika Ursache des erhöhten Mann-zu-Frau und Frau-zu-Mann Risikos sei. Möglicherweise ist dies aber nicht die einzigen Erklärung für das Phänomen, wie eine Untersuchung vom NIH vermuten lässt.

In Afrika Subtyp C dominant
Die Autoren haben das HIV vom Subtyp C untersucht. Dieses Virus ist vor allem in Afrika verbreitet. Weltweit werden 56% aller heterosexuell übertragenen Infektionen durch Subtyp C verursacht. Bei uns, wo die Epidemie sich anfangs durch Nadeltausch und Analverkehr verbreitet hat, sind ca. 70% der Personen mit Subtyp B infiziert.

In dieser in-vitro Untersuchung wurde ein Virus mit einem Subtyp A/C Gemisch (Chimäre) von einer Frau untersucht, bei der man eine hohe Virusvermehrung in Genitalsekreten fand. Weiter wurden Virussequenzen von 37 heterosexuell mit Subtyp C infizierten Frauen untersucht.

Häufung von hoch infektiösen Virussequenzen
Die Autoren fanden eine Häufung von genetischen Auffälligkeiten im Virusgenom dieser mit Subtyp C infizzierten Frauen. Insbesondere fand sich bei den mit Subtyp C infizierten Frauen eine deutliche Verkürzung eines variablen Genanteils des Virusanteils, welcher die Aussenhülle des Virus ausmacht (V1-2-loop von gp120). Viren mit dieser genetischen Auffälligkeit weisen in-vitro eine erhöhte Infektiosität auf.

Möglich, dass diese genetische Auffälligkeit im Genom von HIV Subtyp C tatsächlich mit verantwortlich ist, dass sich dieser  Subyp im sub-sahara Afrika besonders stark heterosexuell übertragen lässt.

Quelle: Walter et al, AIDS, 1.6.09; 23:1047-57