HIV-Impfung reduziert Infektiosität im Tierversuch
Imfpungen, welche eine HIV-Infektion verhindern, sind kaum in den nächsten Jahren zu erwarten. Neue Resultate aus Tierversuchen lassen jedoch aufhorchen – vielleicht ein kleiner Teilerfolg Wenn wir schon nicht erreichen können, dass eine Impfung uns vor HIV für immer schützt, so wäre es doch denkbar, dass wir mit einer Impfung auch bei infizierten Personen den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen können. Daher arbeiten sehr viele Forschungsgruppen an sogenannten „therapeutischen Imfpungen“.
Nun haben Forscher der Harvard Medical School einen neuen Ansazt gewählt. Sie haben sich überlegt, wie man den grössten Effekt auf die HIV-Infektion haben könnte. Tatsächlich wissen wir, dass etwa die Hälfte aller freischen HIV-Infektionen von einem Partner übertragen werden, der gerade in der Frühinfektionsphase steht. Wir wissen, dass in dieser Zeit die HIV-Konzentration im Blut und besonders lange auch im Sperma erhöht ist.
Die Autoren haben eine HIV-Impfung (mit gag/pol-DNA) bei Rhesusaffen eingesetzt und haben die Tiere nach der Impfung intravenös mit einer hohen Virusdosis (SIV) infiziert. Doch was die Forscher interessierte war nicht der Effekt auf die Blutbahn. Dort wissen wir, dass die Infektion durch die Impfung nicht verhindert werden kann. Die Autoren haben untersucht, ob die Virusausscheidung im Sperma bei den Geimpften reduziert wird.
Und in der Tat: bereits 4 Wochen nach der Infektion konnte ein deutlicher Unterschied in der Viruskonzentration im Sperma nachgewiesen werden. Wenn diese Wirkung der Impfung beim Menschen auch nachweisbar ist und der Effekt lange genug anhält, dann ist dieser Effekt – auch wenn er dem Geimpften nichts nützt – für die gesamte Population doch signifikant. Denn eine Senkung um mehr als ein log (Faktor 10!) hat auf die weitere Übertragung der Infektion einen starken Effekt.
Quelle: Whitney et al, JVI 2009