Reiserückkehrer aus Mexico-City: Konsequenzen für uns?

Die neusten Meldungen über die Schweine-Influenza in Mexico muessen wir sicher ernst nehmen (s. unseren Bericht). Als erstes sollten wir aufmerksam sein bei Reiserueckkehrern mit febrilen Symptomen aus Mexico.
Die Fälle von Mexikanischer-Influenza (H1N1) der letzten Tage in Mexico City sind ernst zu nehmen. Zwar handelt es sich nicht um ein neues Virus im Sinne eines richtigen Antigen-Shifts, doch die beobachtete hohe Mortalität (67 Todesfälle / 800 Erkrankte) besonders bei jungen gesunden Menschen erinnert mehr an eine Pandemie als an eine normale Saisonale Grippe.

Das CDC empfielt eine sorgfältige Reiseanamnese bei Patienten mit Fieber und / oder Grippe-arttigen Symptomen. Auch bei uns ist noch Ferienzeit und es ist jetzt sicher angebracht, bei febrilen Reiserückkehrern aus Mexico an eine Mexikanische Grippe zu denken.

In der Regel sind Personen, die sich mit Grippe infiziert haben, bereits ansteckend in den 24 Stunden vor Symptomausbruch. Die Inkubationszeit der Grippe ist kurz. Bei einem länger (>3-5 Tage) zurückliegenden Mexiko-Aufenthalt wird daher bei neu auftretendem Fieber der Verdacht auf eine Mexikanische Grippe weniger dringend. Auf jeden Fall empfehlen wir, dass behandelnde Ärzte über die Reise informiert werden und ein infektiologisches Zentrum kontaktiert wird.

Wann soll man bei uns an Mexikanische Grippe denken?
Zum aktuellen Zeitpunkt (25.4.09) ist die Gefahr einer Infektion mit dem neuen Grippevirus wohl nur in der Region von Mexico City hoch wahrscheinlich. Personen, die in den letzten 3-5 Tagen in Mexico waren und akut mit  Grippe-artigen Symptomen oder Fieber erkranken, müssen an die Möglichkeit einer Infektion mit dem H1N1-Mex-Virus denken.

Zu den Grippe-artigen Symptomen gehören: Fieber, Atembeschwerden, Husten, laufende Nase, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. Diese Symptome treten innert weniger Stunden auf. Oft kann sich eine Grippe auch nur wenigen der genannten Symptome ankündigen.

Wie sollen sich febrile Reiserückkehrer verhalten:
Es gibt zur Zeit keine Impfung gegen das Virus. Erkrankte Personen sollten zu Hause bleiben und ihren Hausarzt kontaktieren. Dieser wird sich mit einem infektiologischen Zentrum und / oder dem Kantonsarzt in Verbindung setzen.

Allgemeine Vorsichtsmassnahmen:
Erkrankte sollen bei Niesen Nase und Mund mit einem Papiertaschentuch schützen und das Taschentuch entsorgen.

Der enge Kontakt mit erkrankten Personen soll vermieden werden.

Erkrankte und deren Kontaktpersonen sollen häufig und insbesondere nach Körperkontakt die Hände mit Seife waschen, insbesondere nach Niesen. Alkoholische Desinfektionsmittel können eingesetzt werden.