Neuer Impfstoff gegen Tuberkulose in der Erprobung
In Deutschland wird seit anfangs September ein "neuer" Tuberkuloseimpfstoff in einer Phase I an gesunden Freiwilligen auf seine Sicherheit hin getestet.
Die Tuberkulose ist weltweit noch immer eine der häufigsten Infektionskrankheiten mit gegen 2 Millionen Todesfälle jedes Jahr. Problematisch ist die zunehmende Prävalenz in jenen Ländern, wo auch die HIV Prävalenz hoch ist und ein weiteres Problem sind die zunehmend resistenten Tuberkelbazillen. Eine Impfung gegen Tuberkulose ist sicher wünschenswert, und bisher hatten wir nur die BCG Impfung (BCG sthet für Bacille-Calmette Guerin). Die BCG Impfung wies aber keinen grossen Erfolg auf, da sich die Bakterien der Immunantwort entziehen konnten. Somit war der BCG Impfstoff sehr schwach und konnte die Tuberkulose Verbreitung nicht eindämmen.
Nun geht ein neuer Impfstoff in Deutschland in die Phase I, das heisst er wird an gesunden Freiwilligen getestet, um die Sicherheit festzulegen. In Tierversuchen wurde die Effektivität des Impfstoffes und auch seine Sicherheit bereits gezeigt. Sollte sich nahc der Phase I zeigen, dass der Impfstoff sicher ist, geht es darum die Effektivität auch beim Menshcen zu zeigen, das wird nochmals Jahre in Anspruch nehmen.
Dieser neue Impfstoff ist ein "aufgemotzter" alter Impfstoff, denn um zu verhindern dass der Impfstamm (BCG)dem Immunsystem des Impflings entgeht, wurden die Bakterien gentechnisch verändert. Es wurde ihnen ein Gen von einem anderen Bakterium, einem Listerien-Bakterium, eingesetzt. Durch diese gentechnische Veränderung kann sich das Impf-Bakterium nicht mehr dem Immunsystem entziehen, erklären die Forscher und somit sollte die Immunantwort viel stärker sein, als mit dem bisherigen BCG Impfstoff.
Der BCG Impfstoff "verschwand " in den Phagosomen der Macrophagen, und führte zu einer minimalen Immunantwort. Der neue Impfstoff, wird zwar von den Macrophagen ebenfalls "gefressen", aber durch die gentechnische Veränderung verlassen die Impfbakterien das Proteasom in den Macrophagen wieder, werden somit von den Macrophagen wieder als fremd erkannt, und dem Immunsystem als Eindringlinge präsentiert, was das ganze Abwehrsystem ankurbelt, und somit dann bei einem späteren Kontakt auch die Tuberkelbazillen erkannt werden sollten.
Bevor es soweit ist, dass dieser Impfstoff auf den Markt kommt, wird es aber noch Jahre dauern, denn jetzt ist erst die Phase I angelaufen.
Trotzdem: Es ist ein erster Schritt, und hoffentlich ein Schritt zu einem sicheren und schützenden Impfstoff.
Pressemitteilung