Das Katapult der Eosinophilen: Eine neu entdeckte Form der Infektabwehr
Forscher der Universität Bern haben eine Serie höchst interessanter Experimente zur Wirkungsweise von Eosinophilen gefunden. Diese wenige bekannten Abwehrzellen bekämpfen Bakterien mit alten Römischen Methoden.
Eosinophile Granulozyten haben eine Wirkung bei der Entstehung von Asthma und anderen allergischen Prozessen. Doch die eigentliche physiologische Funktion dieser Zellen ist noch wenig erforscht. Nun haben Forscher der Universität Bern ein interessantes Phänome beobachtet, wie Eosinophile fremde Bakterien unschädlich machen, indem sie durch einen Katapult-artigen Mechanismus ihre mitochondriale DNS auf die Bakterien schleudern.
Der Vorgang lässt sich in vitro beobachten, wenn Zellen mit Lipopolysachariden (LPS) in Kontakt kommen. LPS sind Membranbestandteile von gram-negativen Bakterien. Doch die Aktivierung der Eosinophilen benötigt zusätzlich auch die Anwesenheit von Interleukin-5 oder Interferon-Gamma. Diese Inflammatorischen Cytokine sind in einem Infektherd vorhanden. Interessanterweise ist dies ein Prozess, der in der Darmmukosa stattfindet, an einem Ort also, wo sich der Körper konstant gegen Infektionserreger aus dem Darm wehren muss. Der Mechanismus dürfte dem Wirt helfen, sich vor einer unerwünschten Invasion von Bakterien aus dem Darm zu schützen.