Impfung gegen H5N1 (Vogelgrippe) – nötiger denn je
Die Vogelgrippe (H5N1-Influenza) lässt nicht viel von sich hören. Doch die einzige Chance, sich gegen diese schwere Krankheit zu wehren, dürfte die Impfung sein. Das NEJM bringt eine Übersicht….
Bisher sind knapp 400 Menschen an der H5N1 (Vogel-)Grippe erkrankt und mehr als die Hälfte daran gestorben (s. aktuelle Daten). Im NEJM vom 12.6.08 fasst Wright die Bedrohungslage zur Infektion mit H5N1 zusammen. Der hochpathogene H5N1 Virusstamm stellt eine Bedrohung für die Menschheit dar, die wir vielleicht in dieser Form noch gar nie erlebt haben. Der Autor des Editorials zeigt, dass eine Impfung vermutlich die einzige effiziente Art ist, sich gegen H5N1 – sollte es zum Ausbruch unter Menschen kommen – zu wehren.
Angesichts der schwirigen Aufgabe, gegen dieses Virus eine schützende Immunantwort aufzubauen, erinnert er auch daran, dass auch die Imfpung gegen das pandemische Virus der 1976 Pandemie nur ungenügend immunogen war. Doch verglichen mit der 1976 Pandemie hätte eine mögliche Pandemie mit dem hochpathogenen H5N1 viel fatalere Folgen.
Daher wird es wichtig sein, dass wir gegen eine Infektion mit einem pandemischen virus möglichst rasch eine Impfung produzieren können. Unter den besten Voraussetzungen dauert es für die Herstellung eine konventionellen Impfstoffes auf Hühnerembryonen immer noch 22 Wochen. Neuere Methoden mit Zellkulturen können diese Produktionszeit drastisch auf 12 Wochen reduzieren. Immer noch lange für eine Impfstoffentwicklung im Falle einer Pandemie. Im Moment sich dhaer verschiedene Gruppen dabei, bessere Impfstoffe zu entwickeln, welche auch in grosser Menge möglichst rasch verfügbar gemacht werden könnten. Unter diesen zeitlich knappen Vorsausstzungen ist es wichtig, dass wir die Impfstoffe optimal mit adjuvans fördern können, um möglichst wenig Antigen zu brauchen (resp. möglichst viele Personen impfen zu können).
Der Editorialist beschreibt eine Arbeit in der gleichen Nummer des NEJM welche unseren Umgang mit der Influenza Impufng revolutioniert. Es sind drei Aspekte, welche in dieser Arbeit wegweisend sind:
- Ein Impfstoff wird in Zellkulturen hergestellt
- Der Impfstoff ist ein Lysat des ganzen Virus (keine Split-Vaccine) was die Immunogenizität erhöht
- Es muss immer verhindert werden dass Impfstoffviren plötzlich aus der Produktion Menschen anstecken können. Dies muss bei einer Grossproduktion zwingend verhindert werden.
Die Aufzucht der Viren in Zellkulturen verbessert nicht nur das Wachstum des Virus, es verhindert auch, dass sich das (aviäre) Virus in der Hühnerembryozelle weiter adaptiert und somit an immunogenizität verliert.
Dr. Writght ist der Ansicht, dass wir zwingend eine H5N1 Impfung brauchen, um der Bedrohung von der aviären Influenza zu entgehen.
Quellen:
- Wright PS, NEJM, 12.6.2008;358:2540-3 (focus on research)
- Ehrlich et al, NEJM, 12.6.2008, 358:2573-84