Doch keine Insalata Caprese?
Wegen Salmonellen in den Tomaten, ist der beliebte Tomaten-Mozzarella Salat in den USA zur Zeit etwas schwierig zu geniessen. Bei uns lauern aber andere Gefahren. Eine "italienische" Geschichte.
Sommerzeit = Tomaten-Mozzarella-Basilikum Zeit
( und als echte Italienerin natürlich am liebsten mit dem "echten" Mozzarella di bufala aus Kampanien!) Nun, wenn Sie die Medien ganz aufmerksam verfolgt haben, dann haben Sie vielleicht etwas vom Mozzarella Skandal mitbekommen. Aber da es ja eine "italienische"Geschichte ist, zweifle ich daran.
Im Januar 2008 ging die Meldung durch die italienische Presse, dass die Büffel in Kampanien von Brucellen befallen seien. Brucellen können vom Tier auf den Menschen übertragen werden, und beim Menschen akute und chronische Infektionen auslösen. Von Brucellose befallene Herde müssen geschlachtet werden, um eine Ausrottung der Brucellose zu erreichen. Die Schweiz gilt seit 1997 als Brucellen frei und es werden jährlich auch Stichproben weiter untersucht. (Bvet-admin) Italien hat hingegen noch in vielen Regionen Brucellen, aber die Tendenz ist sinkend.
In der nebenstehenden Grafik sieht man den Befall an Brucellose in den Jahren 2001-2006. Wie gesagt, das sind die offiziellen Zahlen, aber ob diese Stimmen, ist zweifelhaft.
Im Januar 2008 hiess es, dass die Büffelherden schon seit 10 Jahren eigentlich bekannt mit Brucellen verseucht seien, dass aber die Veterinärmediziner, welche die Kontrollen durchführen mussten, von der lokalen Mafia (Camorra) eingeschüchtert wurden, und die betroffenen Tiere zum Teil auch versteckt wurden.
Die Regierung ordnete an, dass die über 32’000 betroffenen Büffel geschlachtet werden
Kaum 2 Monate später kommt es nochmals zum Mozzarella-Skandal. Der Mozzarella aus Kampanien ist mit Dioxin verseucht! Erst anfangs April auf Druck der EU wird die Produktion des Büffelmozzarella für 15 Tage ausgesetzt. Die Carabinieri und die Forstpolizei untersuchen mehr als 600 Betriebe. Der Zusammenhang zwischen dem Müllskandal in Kampanien, und dem Dioxin in der Büffelmilch wird negiert. Der Müll wurde aber neben Büffelställen und Büffelwiesen verbrannt, und bekanntlich erzeugt brennender Müll Dioxin.
In Singapur, Südkorea, China, Japan und Südafrika wurden Importsperren für den italienischen Mozzarella verhängt.
Dann hörte man von der Krise nichts mehr, die italienischen Zeitungen berichten letztmals Ende Mai, die Situation sei unter Kontrolle, auch Brüssel wisse dies, so der Landwirtschaftsminister Luca Zaia.
Nun wie sollen wir uns verhalten?
Wir essen weiterhin Tomaten-Mozzarella, aber vielleicht doch nur den richtig pasteurisierten Kuh-Mozzarella, bis wir der Sache wieder trauen können.
Aber können wir denn überhaupt noch Mozzarella essen?
Am Freitag 4.7.2008 wird bekannt, dass sehr alter Käse auf neu getrimmt wurde und als Frischkäse nach Europa exportiert wurde. 20minuten titelt: Würmer und Mäusekot in Mozzarella & Co. Betroffen sind laut italienischer Polizei auch bekannte Käse-Marken wie Galbani, der grösste Käse-Exporteur Italiens, sowie Granarolo und Prealpi. Laut BAG sei aber kein Gammelkäse in die Schweiz importiert worden. Der Gammelkäse sei vor allem in Italien, Deutschland, Österreich und Grossbritannien verkauft worden.
Gut das BAG, die MIGROS und der COOP versichern uns, dass sie kein Gammelkäse aus Italien haben, trotzdem bleibt der Genuss von Tomaten-Mozzarella nach all diesen Geschichten nicht ganz ungetrübt!
Eine wahre italienische Geschichte: Se non è vero è ben trovato!
( Aber leider ist es wahr, und der nächste Skandal wird vermutlich innert Jahresfrist folgen!)
Interessant in diesem Zusammenhang ist übrigens auch noch die Epidemiologie der menschlichen Brucellose Fälle, denn offensichtlich ist das mit dem Mozzarella in Italien gar nicht so schlimm, wenn man die menschlichen Brucellose Fälle anschaut. Da gibt es vermutlich mehr Probleme mit dem unpasteurisierten Ziegen- und Schafskäse von Griechenland, Spanien und Portugal. Im Vergleich über die Jahre sieht man in der nebenstehenden Abbildung, dass die Brucellose Fälle beim Menschen in Italien deutlich rückläufig sind, und die Inzidenz unter der Inzidenz von Spanien, Griechenland und Portugal liegt.
Quelle: www.gideononline.com