Unzuverlässiger HIV-Speichel-Test in New York
Das MMWR berichtet über falsch positive HIV-Speichelteste in New York.
Es handelt sich bei diesem Test um den sog. OraQuick. Ein Schnelltestverfahren, in welchem Speichel am Zahnfleisch abgestrichen wird und sofort ausgewertet werden kann. Ein Testverfahren, welches gemäss Herstellerfirma eine Spezifität von 99.6-99.8% hat. Das bedeutet, dass unter 1000 Testungen von HIV-negativen Personen 2-4 fälschlicherweise als positiv getestet werden. Natürlich wird in einem solchen Fall immer ein Bestätigungstest durchgeführt, doch es kommt gelegentlich auch vor, dass die getestete Person das Testresultat dann nicht mehr abholt.
Jedenfalls ist einem Testzentrum in NY aufgefallen, dass im Oktober und November 2005 die Anzahl falscher Teste von durchschnittlich 4 pro Monat auf 11 und 36 angestiegen war. Dies ist massiv überhöht und führte dazu, dass das Gesundheitsdepartement in NY das Testverfahren nicht mehr einsetzte. In der Folge hat die Firma zwar ihr Problem mit den Tests wieder im Griff, doch bisher wurde der Test hier nicht mehr eingesetzt.
Speichelteste werden in der Schweiz nicht verwendet. Sie haben kaum einen Vorteil gegenüber einem konventionellen Schnelltest aus einem Bluttropfen. Die Schnelltests wurden auch entwickelt für eine Selbsttestung, doch dieser Ansatz widerspricht unserem Verständnis einer Testdurchführung mit fachkundiger Testbereatung.
Quelle: MMWR, 18. Juni 2008