Dengue-Epidemie in Brasilien!

Mittlerweile ist es auch bei uns in aller Munde: In Brasilien ist eine Denguefieber-Epidemie ausgebrochen. In diesem Jahr sind bereits 33000 Faelle gemeldet worden, insbesondere in Rio de Janeiro. Das Gesundheitssystem dort ist an seine Grenzen gestossen. Brasilien ist fuer viele Schweizer ein begehrtes Reiseland. Und so kommen wohl einige Fragen auf wie: Was ist den Denguefieber? Ist es gefaehrlich? Darf ich noch nach Brasilien reisen? Kann ich mich schuetzen?

Was ist Denguefieber und wie wird es Übertragen
Denguefieber ist eine Viruserkrankung, die durch tagaktive Mücken übertragen wird. Das Virus ist vor allem bei Affen sehr verbreitet und hält sich dort wie in einem "Reservoir". Die Übertragung erfolgt durch eine spezielle Art Stechmücken, der sog. Aedes aegypti. Infizierte Mücken tragen das Virus vom Tier auf den Menschen, oder von Mensch zu Mensch.

 

Ohne Mücken keine Infektionen
Die Mücke Aedes aegypti vermehrt sich v.a. in stehendem Wasser, beispielsweise in den Trinkwasserbehältern der Favelas oder in Wasseransammlungen in Untersetzern von Blumentöpfen, Pneus oder Pfützen. Die Mücken leben unterhalb von 1500m, sodass in der Höhe keine Gefahr besteht. Aber insgesamt ist das Anteckungsrisiko gering; während einer Epidemie ist dieses Risiko jedoch auch für Reisende erhöht.

Auch Städte betroffen
Im Gegensatz zur Malaria, welche selten in den Grosstädten übertragen wird, findet sich Denguefieber v.a. in den Städten und Vorstädten von tropischen und subtropischen Ländern (Karibik, Südamerika, Pazifischer Raum, Südostasien, China, Indien, Zentralafrika).


Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Grippe: einige Tage nach dem Mückenstich zeigen sich hohes Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie eine Rötung der Haut. Schwere Verläufe sind selten, meist heilt die Krankheit spontan ab.

Komplikationen selten
In seltenen Fällen entwickelt sich jedoch ein sogenanntes hämorrhagisches Fieber, das potentiell tödlich enden kann. Die Symptome sind Bauchschmerzen, Blutdruckabfall und Blutungen z.B. aus der Nase oder unter der Haut. Diese schwere Form des Dengue Fiebers kommt vor allem bei einer zweiten Infektion vor. Wir unterscheiden 4 verschiedenen Typen von Dengue Viren. Wer einmal eine Infektion gegen einen Typ durchgemacht hat, ist gegen diesen Virustyp immun. Doch eine Infektion mit einem zweiten Virustyp kann zum gefährlichen schweren hämorrhatischen Fieber führen.

Wie kann man sich schützen?
Leider gibt es zur Zeit weder eine Impfung noch eine spezifische Behandlung des Denguefiebers. Wichtig ist im Falle einer Erkrankung die Flüssigkeitszufuhr und allenfalls Paracetamol zur Schmerzlinderung. Aspirin sollte vermieden werden, da dies die Blutungsgefahr erhöht.

Im Falle eines hämorrahgischen Fiebers ist eine rasche Hospitalisation nötig. Um die Ansteckung mit Dengueviren zu vermeiden, muss man sich vor Mückenstichen schützen: Lange Kleidung und Mückenschutzmittel (Autan, Anti-Brumm, Exo-Pic etc.) auf unbedeckte Körperstellen sowie Kleider! Aber im Gegensatz zur Malaria, muss man sich auch tagsüber und auch in den Städten gegen Mückenstiche mit Aedes aegypti schützen.


Insgesamt ist aktuell das Risiko für eine Ansteckung mit Denguefieber auf einer Reise gering bis mittel. Optimaler Mückenschutz am Tag und in den Dämmerungen auch in der Großstadt ist die Devise!