HIV: Kein Risiko für Plötzlichen Kindstod
Der plötzliche Kindstod ist für alle Beteiligten ein schreckliches Ereignis im ersten Lebensjahr eines Säuglings. Selten finden sich Gründe dafür. Im Rahmen der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie und der Mutter-Kind-Kohorte haben Schweizer Autoren die Rolle der HIV-Infektion für den plötzlichen Kindstod untersucht.
Aufgrund der guten medizinischen Grundversorgung bei uns sterben Säuglinge sehr selten. Daher ist der plötzliche Kindstod nach der Neugeborenenzeit die häufigste Todesursache im 1. Lebensjahr. Zahlreiche Empfehlungen versuchen, durch Vorsorgemassnahmen das Risiko zu reduzieren, doch noch immer bleibt unklar, wie es dazu kommt.
Die Schweizerische HIV-Kohortenstudie und Mutter-Kind Kohorte hat untersucht, inwieweit die HIV-Infektion der Mutter selbst für den Kindstod verantwortlich sei. Tatsächlich fand sich nämlich – verglichen mit der Schweizer "Normabevölkerung" – bei Säuglingen von HIV-infizierten Frauen eine Häufung von Meldungen von plötzlichem Kindstod. In der Analyse von Kahlert et al. zeigte sich, dass vermutlich nicht die HIV-Infektions selbst für die beobachtete Häufung von plötzlichem Kindstod verantwortlich ist. Viel wahrscheinlicher ist es, dass der Drogenkonsum während der Schwangerschaft selbst das erhöhte Risiko erklärt. Denn bei Säuglingen von nicht drogenkonsumierenden Frauen fand sich keine entsprechende Erhöhung des Risikos eines plötzlichen Kindstodes.
Quelle: Kahlert et al, Arch Dis Child, 2007 Nov;92(11):1005-8