Thoraxkontrollen nach schwerer Pneumonie?

Immer wieder stellt sich die Frage muss nach einer Pneumonie ein Thorax-Röntgen durchgeführt werden, und wenn ja, wann ist der richtige Zeitpunkt.

Bereits 1984 hat MacFarlane in der Zeitschrift Thorax publiziert, dass eine Kontrolle vor 4 Wochen vermutlich nicht aussagekräftig ist. Jetzt wurde im CID eine ähnliche Studie publiziert.

Die Autoren untersuchen bei Patienten, welche wegen einer schweren Pneumonie hospitalisert werden mussten, wie schnell es zur Normalisierung der Röntgenbilder kam. Nicht erstaunlich ist, dass multilobäre Pneumonien oder Pneumonien höheren Schweregrades länger brauchten, bis sich ein normalisiertes Röntgenbild zeigte.

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Fazit der Studie: Ein Kontrollthorax ist nach einer schweren , hospitalisationsbedürftigen Pneumonie frühestens nach 4 Wochen indiziert, besser noch nach 8-12 Wochen, um einen allfälligen malignen Prozess nicht zu übersehen.

Die Richtlinien der American Thoracic Society von 1993, welche ein Kontrollröntgen bei Entlassung empfehlen, sind damit überholt. Ein Thoraxröntgen soll dann durchgeführt werden, wenn sich der Patient klinisch nicht bessert, wenn Komplikationen oder eine akute Verschlechterung auftreten, aber nicht einfach als Kontrolle vor Spitalaustritt!

Dies ist ein weiterer Schritt zur Kostenreduktion, und sicher gut ,wenn eine weitere Studie das nochmals belegt. Aber eigentlich hatten wir mit der Studie von MacFarlane aus dem Jahr 1984 das Ganze schon mal bewiesen!

Abbildung adaptiert nach MacFarlane Thorax 1984 (aus dem Vortrag Pneumonie 2005; Boggian)

Quelle: Bruns et al ; CID 2007

Persönliche Anmerkung:
Manchmal muss man nach über 20 Jahren einfach nochmals das Gleiche beweisen, und es ist ja schön, wenn es nach über 20 Jahren immer noch Gültigkeit besitzt!