Herpes simplex Encephalitis: Morbidität, Mortalität
Interessante longitudinale Studie in Schweden über das Outcome von Herpes Encephalitiden.
In Schweden wurde eine retrospektive Datenanalyse über 12 Jahre zum Outcome der Herpes encephalitis gemacht. Von den initialen Verdachtsfällen (638) wurden insgesamt 236 Patienten mit einer bewiesenen Herpes encephalitis gefunden, dies entspricht einer Inzidenz von 2 auf 1 Million Einwohner, also einer relativ seltenen Erkrankung. Aber die Herpes Encephalitis ist mit einer hohen Morbidität verbunden. 87% aller Patienten wurden später wieder rehospitalisiert, meist auf Grund von Krampfanfällen, oder anderer Infektionen oder thrombembolischer Ereignisse, welche auf die vermehrte Immobilität der Patienten hinweisen könnten. Ein Grossteil litt an neuropsychiatrischen Störungen.
Die initiale Mortalität betrug 14%, erhöhte sich im Verlauf des ersten Jahres nach Erkrankung aber auf 25%.
Die Altersverteilung zeigt ,dass v.a. die über 50 jährigen betroffen sind. (Bild links)
Die Inzidenz habe sich über die Beobachtungsperiode nicht verändert.
Eindrücklich an dieser Studie ist, dass trotz einer adequaten antiviralen Behandlung die Morbidität und Mortalität der Erkrankung hoch bleibt. Die Diagnsotik hat sich in den letzten Jahren verändert, war es früher der Liquor/Serumvergleich, welcher die Diagnose lieferte, sohat sich dies zu Gunsten der pCR verschoben. Hier muss aber gesagt werden, dass die meisten Laboratorien eine "home-made" PCR haben, und somit die Qualität auch unterschiedlich sein könnte. Natürlich gibt es in seltenen Fällen auch mal eine Herpes Enzephalitis, welche noch eine negative PCR im Liquor aufweist, dies meist zu Beginn der Erkrankung, so dass verschiedene Experten empfehlene, bei sehr dringendem Verdacht auf eine Herpes Enzephalistis und negativer PCR, in ein paar Tagen die PCR nochmals zu wiederholen.
Hjalmersson et al ; CID 2007:45:875