Letalität von H5N1 nach wie vor hoch
Wir aktualisieren laufend die aktuellen Meldungen der WHO zu den weltweit auftretenden H5N1 Influenza-Fällen. Neu haben wir aus den bald 300 WHO-Meldungen eine Auswertung der Letalität von H5N1 durchgeführt.
Die immer noch seltenen Infektionen beim Menschen mit dem hochpathogenen Influenzavirus H5N1 werden nach wie vor laufend beobachtet (siehe unsere grafische Übersicht nach Ländern). Seit Dezember 04 verging kein Monat, in dem nicht mindestens ein Fall einer H5N1-Erkrankung diagnostiziert wurde. Nach wie vor findet sich bei praktisch allen Fällen ein direkter Kontakt mit erkranktem Geflügel als Infektionsquelle.
Die Sterblichkeit (Letalität) der Infektionskrankheit (Anzahl Verstorbene / Total Erkrankte) ist mit 57% immer noch sehr hoch. Interessant ist die Beobachtung, dass die Letalität tendenziell eher etwas zurückgeht. Aus den uns zur Verfügung stehenden Zahlen lässt sich folgende Tendenz ableiten:
Semester | Letalität |
II / 04 | 100 % |
I / 05 | 83 % |
II / 05 | 62 % |
I / 06 | 61 % |
II / 06 | 76 % |
jan-märz / 07 |
52 % |
Diese Tendenz kann verschiedene Gründe haben. Wir betrachten eine Adaptation des Virus an den Menschen als unwahrscheinliche Ursache dieser tendenziell etwas abnehmenden Letalität. Vielmehr halten wir die verbesserte Aufmerksamkeit und das raschere Handeln als bessere Erklärung für die beobachtete Tendenz. Tatsächlich zeigt, sich, dass diejenigen Personen, welche rasch nach Symptombeginn hospitalisiert wurden, eine etwas bessere Überlebenschance hatten als Personen, die später hospitalisiert wurden (Abb.). Natürlich ist es auch möglich, dass heute mehr Personen mit weniger schweren Symptomen bereits diagnostiziert werden. Als die Krankheit noch kaum bekannt war, wurden sicher viele leicht erkrankte Personen gar nicht erfasst.
Weitere Informationen:
- Aktueller Stand H5N1-Influenza Fälle beim Menschen (WHO)
- Vogelgrippe/Pandemie: Wir sind nicht ohne Schutz
- Grippe Pandemie kann verhindert werden
Unsere laufend aktualisierte Übersicht der H5N1-Fälle beim Menschen finden Sie hier.