Wasser – das Lebenselixir

Ohne Wasser kein Leben.
Mit Wasser krank?

Dr. Gerhard Eich, Stadtspital Triemli, Zürich

Dieser Beitrag am Infekttag 2007 zeigte, wie ein Bad in den Dreiweihern oder aber auch im Whirlpool in Afrika lästige oder gar gefährliche Folgen haben und ein so ruhiges Hobby wie die Fischzucht gesundheitsschädigend sein kann.

Was könnte wohl dahinterstecken, wenn sich ein 25-jähriger Mann etwa drei Tage nach einem Bad in den Dreiweihern mit einem papulo-pustulösen Exanthem und Pruritus in der Praxis vorstellt? Mit solchen und anderen Fragen beschäftigte sich Dr. Gerhard Eich in seinem Vortrag "Ohne Wasser kein Leben. Mit Wasser krank?"

Zunächst wurde mit der Badedermatitis ein auch in heimischen Gewässern vorkommender Parasit (Zerkarien = Larve von Saugwürmern) vorgestellt. Dieser führt zu einem lästigen Exanthem mit Juckreiz, heilt aber folgenlos ab. Im weiteren wurde das "Swimmer’s ear", eine durch Pseudomonas aeruginosa verursachte Otitis externa besprochen.

Danach ging es um eine Krankheit, an welche insbesondere bei Rückkehrern aus "Süsswasser"-Badeferien in Afrika oder auch China gedacht werden muss: die Bilharziose. Dabei befällt die Larve des Pärchenegels zunächst die Leber und von dort aus via Venensystem je nach Erregerart die Blase, den Darm oder auch das ZNS. Dies kann in einer Makrohämaturie, einem Blasenkarzinom, blutigen Durchfällen oder auch einer Leberfibrose enden.

Dass auch ein so gemächliches Hobby wie die Fischzucht nicht vor gesundheitlichen Folgen schützt, zeigte dann der Fall einer Patientin, die sich mit einer kutanen Form einer atypischen Mykobakteriose infizierte. Die Infektion führte zunächst zu rezidivierenden Granulomen, in der Folge trat ein Verlust der Strecksehnenfunktion des Unterarmes auf. Somit ist beim sogenannten "fish tank granuloma" eine frühzeitige Diagnose wichtig, um bleibende Schädigungen verhindern zu können.

Tiefe Weichteilinfekte bis zur Fasciitis können nach einem Bad ebenfalls auftreten. Ein besonderes Augenmerk wurde hierbei auf den Erreger Aeromonas hydrophila gerichtet, der besonders bei Immunkompromittierten zu schweren Verläufen führen kann.

Zuguterletzt dann noch etwas "Nicht-mikrobielles". In den Küstengebieten des Atlantiks sowie des Mittelmeeres tummelt sich das "Petermännchen", ein kleiner Fisch, der in seinen Rückenflossen ein thermolabiles Nervengift produziert. Dieses führt unter anderem zu Schmerzen und Blasenbildung, die Mortalität ist jedoch glücklicherweise sehr tief.

Der Vortrag kann auch hier im Powerpoint-Format abgerufen werden.

Die vollständige Präsentation des Vortrags (pdf-file) finden Sie hier