HIV-Therapie in Schwangerschaft
Es gibt wenige Untersuchungen zur Sicherheit der HIV-Therapie in der Schwangerschaft. Einzelnen Studien meinen ein höheres Risiko von Frühgeburten unter Therapie auszumachen. Eine Metaanalyse relativiert nun solche Befürchtungen.
Auch im Rahmen der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie (www.shcs.ch) wurde schon vor vielen Jahren eine – verglichen mit der Durchschnittsbevölkerung – erhöhte Rate von Frühgeburten berichtet (Lorenzi, AIDS 1998). Eine Arbeit der Europäischen Studie in Zusammenarbeit mit der SHCS fand ebenfalls ein fast 2-fach erhöhtes Risiko von Frühgeburten bei HIV-infizierten Schwangeren (AIDS 2000) und forderte die Terminierung der Plansektio auf die 36. SSW vorzuverlegen.
Allerdings sind diese Studien immer wieder mit dem sog. "Confounding" Problem konfrontiert. Unter den HIV-infizierten Schwangeren finden sich oft (ehemals) Drogensüchtige mit schlechterem Gesundheitszustand. Die neue im AIDS publizierte Metaanalyse kommt zum schluss, dass das Risiko einer Frühgeburtlichkeit vermutlich überschätzt wurde. Es ist möglich, dass das Risiko erhöht ist, wenn die HIV-Therapie bereits im ersten Trimenon gegeben wird.