HHV8-Übertragung durch Blutkonservern

Das Humane Herpes Virus 8 (HHV8) ist ursächlich an der Entstehung des Kaposi Sarkoms bei HIV-positiven Menschen beteiligt. Bei Immunkompetenten ist HHV8 nicht pathogen. Eine gerade im NEJM publizierte Arbeit aus Afrika untersucht die Rolle von Bluttransfusionen im Hinblick auf die Übertragung von HHV8.

In Uganda beträgt die Seroprävalenz von HHV8 14.7%. Während 8 Monaten wurden 1528 HHV8-seronegative Fremdblutempfänger in die Studie eingeschlossen, von denen schlussendlich 991 ausgewertet wurden. 426 dieser Patienten (43%) erhielten HHV8-positives Blut. Insgesamt wurde nach einer durchschnittlichen Follow-up Zeit von 4.8 Monaten bei 41 der 991 Blutempfänger eine Serokonversion festgestellt, was einem excess risk von 2.8% entspricht (p<0.05). Interessant ist ferner der Befund, dass mit zunehmender Dauer der Blutlagerung das Übertragungsrisiko abnahm.

Was sind die Konsequenzen für die Schweiz? Da bei uns grundsätzlich Leukozyten-depletierte Blutkonserverven verwendet werden [1] und die Seroprävalen nur 2.4% beträgt [2], ist vermutlich auch bei immunsupprierten Patienten das Risiko einer Übertragung nochmals deutlich geringer.

Quelle: Hladik W, et al., NEJM vom 28. September 2006