Mutter-Kind Übertragung von HIV: Nachholbedarf in Osteuropa
Die HIV-Epidemie hat Osteuropa in den letzten 10 Jahren überrollt. Ein Europäisches Consortium untersuchte die Praxis der Prävention der Mutter-Kind-Übertragung von HIV in Westeurope und in der Ukraine.
Eigentlich wissen wir, wie man die HIV-Übertragung von der Mutter auf das Kind verhindern kann. Die bei uns seit Jahren praktizierte Dreier-Kombinationstherapie (HAART) zusammen mit einer Entbindung mittels Kaiserschnitt führte dazu, dass in Westeuropa praktisch keine Kinder mehr mit einer HIV-Infektion zur Welt kommen. In den beiden vergangenen Jahren ist in der Schweiz kein einziges Kind mit einer HIV-Infektion geboren. Dabei hat auch die universelle HIV-Testung von Frauen während der Schwangerschaft beigetragen.
Die Autoren dieser in AIDS publizierten Studie haben den Verlauf der Mutter-Kind-Prävention in Europa seit 1995 untersucht und mit der Situation in der Ukraine in den Jahren 2000-2004 verglichen.
Diese Untersuchung zeigt, dass in der Ukraine nur gerade 2% der HIV-positiven Mütter eine HAART erhielten. Fast ein Fünftel der Frauen wurden gar nicht behandelt. Die HIV-Epidemie hat die Ukraine (und Russland) in den letzten 10 Jahren regelrecht überrollt. Der grösste Teil der Neu-Infektionen erfolgt durch Nadeltausch. Intravenöser Drogenkonsum ist eine neue, tragische Epidemie in Russland. Es fehlen weiterhin wirksame Präventionsmassnahmen aber auch Therapiemöglichkeiten für die infizierten Personen.
Diese tragische Epidemie ist auch Grund für unser HIV-Präventions- Diagnostik und Therapieprogramm in Bashkortostan. Lesen Sie mehr darüber unter http://itsr.infekt.ch