Fast 1000 Grippetote – Jedes Jahr!
In den letzten Monaten wurde viel über eine mögliche Pandemie berichtet. Eine schwere Pandemie könnte in der Schweiz 20’000 Menschen das Leben kosten. Doch was sind die Folgen der jährlichen Grippesaison?
Eine Publikation in der SMW Nummer vom 13.5.06 untersucht die Influenza-assozierten Todesfälle in der Schweiz. In den 30 Jahren zwischen 1969 und 1999 sind in der Schweiz etwa 25’000 Menschen im Alter über 60 Jahren an der Grippe verstorben, gut 800 pro Jahr. Die Tendenz ist leicht rückläufig.
Bedenkt man das emsige Treiben rund um die Vogelgrippe so mutet es vielleicht schon etwas sonderbar an zu sehen, dass an einer Pandemie, selbst im schlimmsten Fall, weniger Menschen sterben als in all den Jahren zwischen zwei Pandemien. Allerdings muss man auch hier erkennen, dass in einer Pandemie junge Menschen mit einer deutlich längeren Lebenserwartung gefährdet sind. Dennoch: Das eine tun und das andere nicht lassen.
Die Grippeimpfung schützt zwar auch ältere Menschen vor einer Grippe, doch die Schutzwirkung nimmt mit zunehmendem Alter ab (vgl. Bericht Armstrong, BMJ 2004). Auch Raucher sind besonders gefährdet und profitieren von einer Impfung besonders. Wirkungsvoller wäre es, wenn junge Menschen, insbesondere das medizinische Betreuungspersonal in Spitälern und Heimen, durch eine Impfung verhindern würden, dass sie die Infektion auf ältere Menschen übertragen.
Es ist noch ein langer Weg, bis das altruistische Konzept "impfe dich selbst, schütze den Nächsten!" in die Köpfe des Gesundheitspersonals Eingang findet (vgl. Bericht v. 31.12.03). Wir bleiben dran!
Quelle: Brinkhof et al, SMW 13.5.2006