Wenn das Fieber nachlässt

Wann das Fieber nachlässt oder was tun bei Burnout im Team?
Dr. Milan Kalabic, Klinik Gais  

Erst Feuer und Flamme – dann ausgebrannt!
In der Psychosomatik wird in der westlichen Welt in den letzten 20 Jahren auch eine ‚Epidemie‘
von stressassoziierten Erkrankungen festgestellt. Davon fällt ein Teil auch unter das Burnout
Syndrom.

Zusammenfassung Vortrag  "Wenn das Fieber nachlässt"

Das Burnout-Syndrom tritt in der medizinischen Berufswelt auf, wird aber vor allem in der wirtschaflichen
Berufswelt beschrieben.
Es ist ein Erschöpfungssyndrom, das mit immer grösserem innerem und äusseren Durck in der heutigen
westlichen Gesellschaft einher geht.
Dabei spielen Anpassungsprobleme auf die Beschleunigung der gesellschaftlichen Prozesse eine Rolle,
was zu regelhaften Motivations- und Demotivationsphasen führt und Auswirkungen auf emotionale, kognitive,
körperliche sowie soziale Ebenen hat.

Es gibt verschiedene Typen, welche an einem Burnout-Syndrom leiden können:

– der Selsbstverbrenner Typ (dynamisch, zielsicher)
– der Opfer Typ (wenig durchsetzungsfähig und passiv)
– Selbstdiagnostizierender Typ (von positiver Seite des Burnout nutzen ziehen, Misserfolge auf andere oder ungünstige Bedingungen abladen, Kritiker der Gesellschaft)

Auch gibt es verschiedene Stufen, welche bis zu einem Burnout durchlaufen werden.
Zuerst fühlt man einen Eustress, gefolgt vom Arbeitsrausch. Danach kommt es zum
Dysstress mit Burnout-Warnsymptomen (z.B. vermehrter Anfall von Überstunden, berufliche
Anforderungen werden als Belastung empfunden, Zweifel an seiner Fähigkeit treten vermehrt auf).
Schliesslich kommt es zum Burnout mit Symptomen wie z.B. Verlustgefühlen, Fluchtphantasien, vermehrter Zynismus, negativer Einstellung zur Arbeit, körperlicher Erschöpfung, Konzentrationstörungen, Einschränkung
der Kognition und sozialem Rückzug.
Danach kann noch eine Stufe der Desillusionierung und schlussendlich eine Stufe mit der Wahrnehmung
der eingenen Unfähigkeit folgen.

Aus Arbeitgebersicht werden zur Prävention eine flexible Arbeitszeit, Förderung der sozialen Kompetenzen der
Mitarbeiter (mit emotionaler Unterstützung, Kommunikationsförderung, alternativer Problemlösung,
Autonomieförderung) angeführt.

Auf Ebenen des Betroffenen sollte eine persönliche Anlalyse mit notwendigen Lebensveränderungen (z.B.
gesunde Lebensführung, soziale Kontakte pfegen, vernünftige Arbeitszeitorganisation) erfolgen.

Zum Schluss des Vortrags werden die Kriterien für Gesundheit der WHO angeführt: stabiles Selbstwertgefühl, positives Verhältnis zum Körper, Fähigkeit zu Freundschaft und sozialen Beziehungen, intakte Umwelt, sinvolle Arbeit und gesunde Arbeitsbedingungen, Gesundheitswissen und Zugang zur Gesundheitsversorgung, lebenswerte Gegenwart und begründete Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft.

Wobei der Referent darauf aufmerksam macht:
In einem gesunden Körper wohnt eine gesunde Seele. Eine gesunde Seele ist aber die Voraussetzung für einen
gesunden Körper.

Die vollständige Präsentation des Vortrags von Dr. Milan Kalabic (pdf-file) finden Sie hier