Hochsensitives CRP als Marker für HIV-Progression

Bis heute gibt es nur sehr wenige Daten über die Plasma-CRP-Konzentrationen bei HIV-Infizierten. Es fehlen insbesondere longitudinale Untersuchungen.Lau et al, 2006 Aus einer Multizenter AIDS Kohorten Studie mit homo- und bisexuellen Männern in den USA wurden bei 513 seropositiven Patienten aus den Blutproben, welche in der Vor-HAART-Ära zwischen 1984 und 1996 entnommen worden waren, CRP mit einer hochsensitiven Methode bestimmt. Bei zufällig ausgewählten 81 der 513 Patienten wurde auch der CRP-Verlauf studiert

Es fand sich eine direkte, jedoch schwächer als vermutete Korrelation des CRP mit der HIV-RNA bzw. eine inversen Zusammenhang mit dem CD4-Wert. Patienten mit höheren CRP-Konzentrationen erkrankten unabhängig vom CD4-Wert und der Viruslast schneller an AIDS. Die longitudinale Untersuchung zeigte einen signifikant rascheren Anstieg des CRP bei Patienten die an AIDS erkrankten. Die Studie zeigt, dass das CRP ein unabhängiger prognostischer Langzeitfaktor bei der HIV-Infektion ist. Der CRP-Anstieg über die Zeit weist auf zunehmende inflammatorische Prozesse hin, was auch bei der HIV-infizierten Population Auswirkungen auf das kardiovaskuläre Risiko vermuten lässt. Quelle: Bryan et al, ArchIntMed, 2006;166:64