Vogelgrippe breitet sich erwartungsgemäss aus
Die Meldung der WHO vom 8.2.06 über das Auftreten von H5N1-Influenza Fällen bei Zugvögeln in Nigeria ist keine Überraschung. Die Infektion folgt damit zwangsläufig dem Vogelzug vom Norden in den Süden.
Bereits am 18. Oktober 2005 haben wir darüber berichtet, dass die Vogelgrippe (N5N1) Europa erreicht hat. Aus der dort abgebileten Karte lässt sich auch erkennen, dass der sog. "Schwarzmeer/Mittelmeer-Vogelzug" in der Regel auch den Balkan, Greichenland und Süditalien und Sizilien einschliesst.
Heute melden die Italienischen Gesundheitsbehörden den Nachweis von H5N1 Infektionen auf Sizilien, in Calabria und Puglia. Das Virus sei bei mindestens 5 von 17 Schwänen gefunden worden, welche tot auf Sizilien gefunden wurde. Auch in Thessaloniki (Nord-Griechenland) und in Bulgarien sei bei Zugvögeln das Vogelgrippevirus nachgewiesen worden.
Die WHO warnt vor allem vor einer direkten Übertragung von domestizierten Vögeln (Hühnern) auf den Menschen in Regionen, wo die Bevölkerung schlecht über die Gefahren informiert sei. Dies war auch das Hauptproblem der Ausbrüche in der Türkei um die Jahreswende. Die WHO ist bereit ihre Expertentruppe nach Nigeria zu entsenden.
Auch die G8 Staaten (GB, D, F, I, Ru, J, Can, USA) warnen laut einem AFP-Communiqué vor den Gefahren einer Ausbreitung der Vogelgrippe und fordern rasche Unterstützung der WHO und der Entwicklungsländer beim Kampf gegen die Ausbreitung der Vogelgrippe.
Wir befürworten die abwartende und ruhige Haltung der Schweizer Behörden und des BVET. Der Vogelzug muss die Schweiz nicht erfassen (eher im Herbst 06 dann wieder anzunehmen) und ein Einsperren der Hühner ohne Nachweis der Geflügelpest bei Zugvögeln ist wohl noch etwas überstürzt. Es ist sicher vernünftig, für einen solchen Entscheid noch weitere Informationen abzuwarten und auch auf eine Europäische einheitliche Haltung hinzuwirken.