Abklärungen bei Asylbewerbern mit Eosinophilie

Ein Problem , welches uns in der Praxis immer häufiger begegnet, sind Patienten aus Drittweltländern, welche asymptomatisch sind, und welche beim Screening eine Eosinophilie aufweisen. Da stellt sich dann immer die Frage was soll man abklären, was ist sinnvoll etc.

Im Clinical Infectious Diseases vom Januar 2006 haben die Autoren sich genau diese Frage gestellt und während 4 Jahren bei Asylbewerbern in dieser Zeit auch die Eosinophilen bestimmt.

Rund 12 % wiesen eine asymptomatische Eosinophilie auf.  (Absolute Eosinophilenzahl >450/ul)

Von den Asylbewerbern mit Eosinophilie fanden sich in 29% Erreger im Stuhl. Weitaus am häufigsten handelte es sich um Giardia lamblia. Dann in absteigender Reihenfolge Entamoeba histolytica, Trichuris trichiura, Ascaris lumbricoides, andere Hakenwümer.

Also die häufigste Ursache sind sicher Helmintheninfektionen, dennoch können auch mal Strongyloides stercoralis, Schistosomiasis oder Filariasis zu einer Eosinophilie führen. Auch wenn im Stuhl ein Pathogen gefunden wird, könnte immer noch eine Infektion mit S.stercoralis oder Schistosomen vorliegen.

Die Autoren des Artikels empfehlen deshalb bei asymptomatischer Eosinophilie bei Asylbewerbernd neben den Stuhluntersuchungen auf Parasiten, auch eine Serologie für Strongyloides stercoralis durchzuführen, und je nach Herkunftsland ev. noch Schistosomen und Filarien mitzutesten.

Dies deckt sich  in etwa auch mit der Empfehlung, welche im Swiss medical Forum publiziert wurde, hier werden neben den Stuhluntersuchungen auch noch Serologien für S.stercoralis, Toxocara und Trichinellen empfohlen.

Ebnöther und Schönenberger, SMF 2005; 5:735