Täglich 100 HIV Infektionen in Russland
Die HIV-Epidemie in Russland scheint sich ungebremst auszubreiten. Wie die Internetzeitschrift N-Ost meldet, werden in Russland täglich über 100 Menschen mit HIV infiziert.
Der Anstieg der Neuinfektionen in Russland ist so gross wie in keinem Land Europas. Es fehlen Präventionsmassnahmen aber auch genügend Therapieangebote für HIV-Infizierte Menschen. Für HIV infizierte Menschen ist es noch schwieriger offen mit der Krankheit umzugehen als bei uns. Eine besondere Initiative, der Ausgrenzung HIV-Positiver zu begegnen hat eine Russische Selbsthilfeorganisation gestartet. Am Welt AIDS TAg 2005 hat die Organisation ihre "Miss Positive" gekürt. Aus 30 Bewerberinnen wurde Swetlana Isambajewa (Bild) ausgewählt. Sie möchte sich mir ihrem Schritt dafür einsetzen, dass man in Russland offener über das HIV Problem sprechen kann. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um den Kampf gegen AIDS in Russland überhaupt zu beginnen.
Präsident Putin hat bereits für das nächste Jahr eine Verdoppelung der staatlichen Mittel für die Behandlung der HIV-Infektion angekündigt. Doch immer noch werden Präventionsbemühungen durch staatliche und kirchliche Kreise behindert. Es ist noch ein langer Weg, bis ein wirkliches Umdenken in der Russischen Foederation stattgefunden hat und die HIV-Epidemie wirklich unter Kontrolle gebracht werden kann.
Quelle: N-Ost, 5. Dez. 2005