Hurrikan: Infektionen kommen nicht aus dem nichts
Nach dem schrecklichen Desaster, welches der Hurrican Katrina in New Orleans angerichtet hat, berichten die Medien über drohende Seuchen, wie Cholera und Typhus. Doch solche Befürchtungen sind nicht ganz korrekt.
Seuchen wie Typhus und Cholera werden durch Bakterien verursacht. Typhus wird durch Salmonella typhi, Cholera durch Vibrio cholerae hervorgerufen. Diese Bakterien werden oral, das heisst mit dem Wasser aufgenommen und im Stuhl ausgeschieden. Fehlen Klärsysteme, können sich solche Infektionserreger in einer Population halten und immer wieder zu Infektionen führen.
In entwickelten Regionen, und da zählen wir die USA dazu, finden sich keine Erreger von Cholera und Typhus in der Kanalisation, weil der "oral-enterale" Kreislauf unterbrochen ist. Wo aber über Jahrzehnte keine Keime sind, können auch bei plötzlicher Zerstörung der Kanalisationssysteme keine Krankheiten entstehen.
Somit hat das CDC einmal mehr recht, wenn es auf seiner Homepage verkündet, dass keine Infektionen mit Cholera und Typhus zu befürchten sind.
Auch bei uns hören wir immer wieder davon, dass Leichen gefährliche Infektionen auslösen können. Doch dies ist nicht der Fall. Infektionen wie Ebola oder andere hämorrhagische Viren bilden da sehr seltene Ausnahmen.
Andere Infektionen wie Salmonellen, Kolibakterien und Shigellen können selbstverständlich durch verschmutzes Wasser übertragen werden und gastrointestinale Symptome auslösen. Eine gute Wasseraufbereitung und konsequente Händehygiene können solche Infektionen verhindern.