Fiebermessung postoperativ, weder sensitiv noch spezifisch!
Im CID vom 15. Mai untersuchen holländische Ärzte die Aussagekraft des Fiebers bei postoperativen Patienten. Hat es einen Sinn das Fieber zu messen, ist Fieber ein gutes Zeichen um eine Infektion zu entdecken, und ist Fieber auch spezifisch für eine Infektion.
Vermeulen et al untersuchten während 7 Monaten alle Patienten , welche wegen einer elektiven Operation oder eines Traumas auf die chirurgische Abteilung eingewiesen wurden. Patienten , welche auf Grund eines Infektes operiert wurden waren ausgeschlossen. Insgesamt wurden 284 Patienten ausgewertet.
Fieber ist weder ein sensitiver Parameter noch ein spezifischer Parameter für eine Infektdiagnose, gerade bei postoperativen Patienten mit reparativen Prozessen kann das Fieber einfach Ausdruck der reparativen entzündlichen Prozesse sein.
Fieber ist also ein schlechter diagnostischer Parameter für postoperative Patienten, gerade in den ersten 48 h ist das Fieber meist nicht infektiös bedingt. Wichtig wäre noch zu unterscheiden wann das Fieber auftritt, ob hier eventuell eine bessere Diskriminierung möglich ist, wenn wir den Zeitfaktor mitberücksichtigen.Dies können Sie auch im Vortrag von Frau Dr. K. Boggian über postoperatives Fieber anlässlich des 9. IPS-Symposiums in St. Gallen nachlesen.
Vermeulen et al , CID 2005;40:1404