Verschreibungen von Antibiotika in der EU
Im Lancet ist eine schöne Zusammenstellung verschiedener Antibiotika-Verschreibe-Praktiken in verschiedenen europäischen Ländern zusammengestellt. Hier nur ein paar Auszüge davon.
Diejenigen Länder mit hohem Konsum an Antibiotika, sind auch die Länder mit höheren Resistenzzahlen.
Eine interessante Zusammenstellung von der Verschreibepraxis von Antibiotika in verschiedenen europäischen Ländern ist im neusten Lancet vom 12.2.2005 zu finden.
In der ersten Grafik finden sich allgemeine Antibiotika-Verschreibungen im Jahre 2002 bei ambulanten Patienten.
[bild]AB_ambulant.jpg[/bild]
In der nächsten Grafik finden sich die saisonalen Variationen, und es ist deutlich sichtbar, dass immer in den Wintermonaten der Gebrauch massiv ansteigt.
[bild]saisonal.jpg[/bild]
Der Gebrauch an engspektrigen Penicillinen hat in den letzten Jahren i der ganzen EU abgenommen, zu Gunsten einer breiteren Anwendung von Breitspektrumpenicillinen.
[bild]penigebrauch.jpg[/bild]
In weiteren 2 Abbildungen werden dann die Verschreibepraxis bezüglich der Makrolide und Chinolone angeschaut.
[bild]makrolidgebrauch.jpg[/bild]
[bild]chinolongebrauch.jpg[/bild]
Nun ist im gleichen Lancet ein Kommentar zu diesen Zahlen publiziert, welcher die Resistenzentwicklung auf Grund der Antibiotikaverschreibe-Praxis etwas ins rechte Licht rücken will.
Denn die Resistenzentwicklung hat nicht nur mit der Häufigkeit der Anwendung von Antibiotika zu tun, sondern es ist auch wichtig festzustellen, wie die Antibiotika eingenommen werden, welche Dosierungen verabreicht werden, etc etc.
Es gibt also auch noch viele andere Faktoren zu berücksichtigen, das ist richtig, aber es ist interessant die globale Verschreibepraxis mal anzusehen und eventuell könnte durch gemeinsame Richtlinien etwas verbessert werden, wobei dies sicher etwas vom schwersten sein wird. Denke wir da nur mal an den „Kantönligeist“ in der kleinen Schweiz, wie soll da eine Gemeinsamkeit in der EU geschaffen werden.
Interessant sind die Zahlen aber allemal!