Tollwut nach Organtrantransplantation
Der tragische Bericht über 6 Tollwutübertragungen nach einer Organtransplantation in Deutschland erinnert uns daran, dass die Tollwut immer noch eine ernst zu nehmende Erkrankung ist.
Eine 26-jährige Deutsche verstarb im Dezember nach einem plötzlichen Herzstillstand. Nachdem ein Wiederbelebungsversuch erfolglos blieb, wurden die Organe der jungen, unerwartet verstorbenen Frau sechs Organempfängern transplantiert. Jetzt sind drei der Empfänger an Tollwut erkrankt, drei Empfänger sind ohne Krankheitszeichen, und können vermutlich noch durch eine aktive und passive Impfung gerettet werden.
Die junge Frau war von einer Indienreise zurückgekehrt. Niemand wusste offenbar, dass sie dort von einem Tier gebissen wurde. Das tragische Ereignis erinnert uns daran, dass die Tollwut immer noch in vielen Ländern epidemisch ist. Insbesondere in Indien, muss man mit einer starken Verbreitung der Tollwut rechnen.
Über Fälle von Tollwut nach Transplantation wurde auch schon 2004 vom CDC berichtet.
Empfehlung für Reisende
Es gehört zur guten Reiseberatung von Reisenden nach Indien, diese auf die Gefahr einer Tollwutinfektion aufmerksam zu machen. Für alle Länder, in denen Tollwut noch endemisch ist gilt, dass man sich nach einem Biss von einem Hund oder anderen Tier sofort gegen Tollwut impfen lassen soll. Da wir für Indien nicht davon ausgehen, dass die notwendigen aktiven und passiven Impfstoffe verfügbar sind, sollte man sich nach einer Bissverletzung in den Ferien in Indien am besten ins Flugzeug setzen und zur Impfung repatriieren lassen. Eine Behandlung sollte spätestens 10 Tage nach der Bissverletzung durchgeführt werden.
Die Schweiz hat ihre Emfpehlung zur Tollwut-Postexpositionsprophylaxe im vergangenen Oktober revidiert. Vergleiche dazu unseren Bericht.