Empfehlungen zur Varizellen-Impfung
Am 1.11.04 hat die Schweizerische Kommission für Impffragen des BAG zum ersten Mal eine Empfehlung zur Impfung gegen Varizellen publiziert.
Am besten fährt, wer die Varizellen ("wilde Blatern", Windpocken) als Kleinkind durchgemacht hat. Diese Form der Infektion hinterlässt die beste Immunität. Allerdings ist es auch wichtig, dass wir im Erwachsenenalter auch immer wieder mit dem Virus konfrontiert werden. Dies erfolgt nur, wenn wir auch immer wieder mit Varizellen konfrontiert sind. Dazu ist es nötig, dass Kleinkinder immer wieder mit Varizella infiziert werden (vgl. dazu Thomas & Hall, Lancet Infectious Diseases, 2004).
In dieser Situation wäre es unklug, kleine Kinder gegen Varizella zu impfen. Doch im Erwachsenenalter kann eine Varizelleninfektion sehr schwer oder nicht selten tödlich verlaufen (vgl. dazu auch einen kürzlich beobachteten Fall in der Ostschweiz). Daher ist es klug, wenn wir Adoleszente, wenn sie keine Varizellen durchgemacht haben, gegen die Infektion impfen.
Die Schweizerische Kommission für Impffragen empfielt daher die Impfung im Adoleszentenalter (s. pdf-dokument online). Besonders wichtig ist die Impfung, wenn jemand in der Familie an einer Immunschwäche leidet. Auch Angestellte im Gesundheitswesen (Abteilung mit Schwangeren, Immungeschwächten) sollten sich impfen lassen, wenn sie die Krankheit noch nie durchgemacht haben.
Ein Ausführlicher Review zur Varizella-Infektion, Prävention und Therapie findet sich online von: Humbleton, Clin Micro Reviews, 2005