Dexamethason für TBC-Meningitis, unabhängig vom Schweregrad
Bei der tuberkulösen Meningitis, einem seltenen Bild in Ländern mit tiefer Tuberkulose Prävalenz , wird bisher nur in fortgeschrittenem Stadium die Steroidgabe empfohlen. Eine Studie aus Vietnam hat nun untersucht, ob nicht bei jeder tuberkulösen Meningitis ein Steroid mitgegeben werden soll.
Bei der tuberkulösen Menigitis kommt es nach Eintritt der Tuberkelbazillen in den Subarachnoidalraum zu einer Bildung von gelatinösem, dichtem Exsudat, welches zu einer Einengung des Subarachnoidalraumes und zu einer Verklebung führen kann, was dann zu einem Hydrocephalus führt. Aus diesem Grunde wird empfohlen im Stadium 2 oder 3 bei tuberkulöser Meningitis Steroide mitzugeben.
Stadium 1: keine neurologischen Ausfälle, keine Zeichen für Hydrocephalus
Stadium 2: Verwirrung, oder fokal neurologische Zeichen
Stadium 3: Stupor, oder ausgeprägte Hemiplegie, Paraplegie etc
Die Studie von Thwaites et al. zeigt, dass Dexamethason bei tuberkulöser Meningitis nicht schädlich ist, und die Gruppe die Dexamethason erhielt ein besseres Outcome bezüglich Überleben aufwies, nicht aber bezüglich residuellen Schäden.
In der Studie waren auch HIV positive Patienten miteingeschlossen, hier kann nicht abschliessend gesagt werden, dass diese Patientengruppe vom Dexamethason profitiert hat, aber sie zeigen auch kein schlechteres Outcome.
Abschliessend kann gesagt werden, dass bei einer tuberkulösen Meningitis die Patineten von einer Dexamethasongabe in jedem Stadium profitieren, nicht nur im Stadium 2 und 3.
Für nähere Informationen lesen sie bitte den Artikel im NEJM Okt 2004 zudem gibt es ein Artikel mit Hintergrundinformationen von Donald und Schoeman als Perspektive.