Tierbisse: was nun?

Viele Menschen lieben Tiere und halten sich ihre Lieblinge als Haustiere. Nun kann es immer mal weider vorkommen, dass der oder die Tierhalter(in) selbst von dem Haustier gebissen werden, oder auch Nachbarn, Besucher etc. Wie soll man/frau sich verhalten nach einem Biss?

Bissverletzungen sind sehr häufig, genaue Zahlen sind nicht bekannt , aber man schätzt ca. 200 Bisse auf 100″000 Einwohner pro Jahr. Da kommt doch eine beträchtliche Zahl zusammen. Die meisten Bissverletzungen stammen von Hunden, und meist sind die Hundehalter selbst die Betroffenen. In 70% der Fälle von Hundebissen handelt es sich um den Hundehalter selbst. Nach den Hunden kommen gleich die Katzen.

Die Bisse finden sich meist an den Armen oder Beinen, selten mal am Kopf (bei Kindern) und noch seltener am Rumpf. Ob sich ein Biss infiziert oder nicht, hängt von der Bissart und der Lokalisation ab und natürlich ganz entscheidend auch von dem Gesundheitszustand des Gebissenen.

Wenn ein fremder unbekannter Hund beisst, stellt man sich immer wieder die Frage , ob der Hund vielleicht tollwütig war. In der Schweiz gibt es keine „terrestrische “ Tollwut, d.h. alle auf dem Boden lebende Tiere sind tollwutfrei, auch die Füchse. Nur Fledermäuse können noch Tollwut haben. Aus diesem Grund braucht es keine passive Impfung gegen Tollwut nach einem Biss, ausser es sei ein Biss einer Fledermaus. Personen, welche viel mit Fledermäusen zu tun haben, werden generell aber aktiv geimpft.

Also Bisse von Hunden und Katzen sollten keine Tollwutgefahr bergen. Eine Gefahr für Tollwut besteht nur wenn ein Hund aus Ländern mit hoher Tollwuthäufigkeit importiert wird und nicht geimpft ist (Der letzte solche Fall von Tollwut durch ein illegal importiertes Tier, welches nicht geimpft war, trat in der Schweiz 1997 auf).

Oberflächliche Bisse können desinfiziert werden und beobachtet werden. Gefährlich sind Bisse an den Händen und im Gesicht, hier sollte der Hausarzt aufgesucht werden, welcher dann entscheidet, ob eine antibiotische Therapie notwendig ist oder nicht. Der Hausarzt entscheidet dann auch , ob eine Auffrischung der Di-Te-Impfung nötig ist.

Weitere Informationen können Sie auch den beiden Vorträgen, die unten aufgelistet sind entnehmen.

Bissverletzungen-was tun? IKMI Fortbildung Juni 2002 Dr. Katia Boggian

Gebissen, geleckt oder auch nur angespuckt? Infekttag 2003 Prof. Martin Krause