Wut und Trauer: Abschied von Dr. Walter Fierz!

Die Würfel sind gefallen, definitiv! Der Kanton St. Gallen hat für gut befunden und veranlasst, dass unserem kompetenten und hochgeschätzte Partner am IKMI aus Spargründen gekündigt wurde. Wut und Trauer über die Einsparung unseres langjährigen Partners in Labor und Forschung, aber vor allem Dankbarkeit für den jahrelangen engagierten Einsatz kamen bei einer Abschiedsveranstaltung Ende der letzten Woche im Hörsaal des KSSG zum Ausdruck.

Die Entscheidung kam ebenso überraschend wie unverständlich und löste eine Lawine von Protestschreiben aus vielen Teilen der Schweiz aus. Dr. med. Walter Fierz, der während 12 Jahren herausragende Arbeit am IKMI geleistet hat und als Experte für serologische Diagnostik und Immunologie gleichwohl bei Klinikern im KSSG wie auch in zahlreichen Fachkommissionen der Schweiz sehr geschätzt war, muss gehen (siehe auch St.Galler Tagblatt vom 8. März 2004).

 

An einer Abschiedsveranstaltung im Hörsaal des KSSG trafen am 26.3.2004 die Familie, Freunde, Arbeitskollegen, LaborantInnen und Schüler zusammen, um Fierz zu ehren.

 

Bereits zu Beginn schlugen die Emotionen hoch, als PD Dr. Pietro Vernazza seine Wut im Bauch und die Trauer über den Weggang aufgrund eines Fehlentscheids zum Ausdruck brachte. Neben der persönlichen Freundschaft sei Fierz ihm stets ein wichtiger Diskussionspartner in Klinik und Forschungstätigkeit gewesen und habe ihn dabei in seiner Tätigkeit als Arzt weitergebracht.

 

Neben Vernazza kamen auch der älteste Sohn Basil Fierz, die Arbeitskollegen Dr. Bernard Meier und Dr. Detlev Schultze zu Wort, die seine Rolle als Vater, Sportspartner und Rivalen würdigten.

 

Über eine Telefonkonferenz zugeschaltet wurde Prof. Renato Galeazzi, der die wichtige Arbeit von Fierz als stets erreichbare und äusserst fachkundige Auskunftsperson für die Klinik lobte und später Marion Senn aus Burgdorf, die ebenfalls ihren Dank aussprach.

 

Prof. Peter Erb aus Basel verwies u.a. auf die bedeutsame Arbeit von Fierz beispielsweise in der SEVHEP, der SHCS wie auch in anderen Fachkommissionen und zeigte auf, welche vielseitige Präsenz Fierz im Internet und der Fachliteratur besitzt (siehe auch Publikationen).

 

Die produktive gemeinsame Zeit schilderte in einem Schreiben der Lehrer Prof. emerit. Peter Grob aus Zürich, wie auch die vortragenden Schüler Dr. Eva Ritzler und der Autor dieses Beitrags. Bedauern, Bewunderung, Dank und die besten Wünsche für die Zukunft kamen auch hier deutlich zum Ausdruck.

 

Schliesslich brachten Laborantinnen seiner Abteilung im IKMI ihrem Superchef ein gelungenes poetisches Ständchen.

 

Sowohl in den Laudationes, als auch in den Gesprächen während des anschliessenden Apéros wurde klar, dass die Ostschweiz mit diesem Abschied einen äusserst vielseitigen Fachexperten mit mathematischen Geist und opulentem statistischen Verstand, v.a. aber auch Freund verliert, dem sie viel zu verdanken hat.

 

Die Zukunft wird zeigen, inwieweit es weniger eine Sparmassnahme und nicht im Gegenteil verwegener Luxus war, Fierz ziehen zu lassen.

 

Dr. med. Walter Fierz verlässt nun das IKMI und nimmt ab dem 1. April 2004 eine neue Herausforderung als Laborleiter in Zürich an. Wir wünschen Walter Fierz und seiner Familie alles Gute!

 

 

Abschied von Walter Fierz