Antimykotische Kombinationen
Der Gebrauch von antimykotischen Kombinationen für komplizierte Pilzinfekte ist ein Dauerbrenner in der Literatur über Pilzinfektionen. Zwei neue Artikel sind kürzlich erschienen, wovon 1 Artikel eine Originalarbeit ist, beim anderen handelt es sich um eine Übersichtsarbeit.
Die bisherige Standard-Therapie für Kryptokokken-Meningits war die Initialtherapie mit Amphoericin B (AMB) plus/minus Flucytosin (5FC). Diese Therapie ist recht toxisch, da AMB die Nierenfunktion vermindert und zudem 5FC hämatologische Nebenwirkungen hat, welche die Therapie limitieren können. Es zeigte sich in einem Mausversuch von Larsen et al. im Antimicrobials and Chemotherapy vom März 2004, dass die Kombination von AMB + Fluconazol (FLU) jener von AMB + 5FC oder AMB alleine bezüglich Verminderung der Pilzmenge im Gehirn überlegen war. Die Addition von 5FC zu AMB + FLU brachte keinen zusätzlichen Benefit. Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen auch Barchiesi et al.. in einer früheren Untersuchung.
Die zweite erwähnte Arbeit von Johnson et al. im Antimicrobials and Chemotherapy vom März 2004 ist eine Übersicht über publizierte Daten bezüglich antimykotischer Kombinationen. Kurz gesagt, kann mit jeder beliebiger Kombination jedes beliebige Resultat in vitro oder in Tierversuchen generiert werden. Es wird erwähnt, dass die Kombinationstherapie in der Behandlung von Kryptokokkenmeningitiden einen sicheren Platz hat, bei Candida-Infektionen eher nicht, und bei Aspergillosen bleiben noch viele Fragen offen.