Vogelgrippe – und kein Ende
Die Vogelgrippe ist momentan in aller Munde, und durch die 2 Verdachtsfälle in Deutschland auch schon näher gerückt.
Die Fälle in Deutschland konnten nicht bestätigt werden, es handelte sich hierbei um normale, menschliche Influenzaviren. Doch gerade darin liegt die grosse Gefahr.
Normalerweise sind Influenzaviren artenspezifisch und springen nicht von Vägeln auf Menschen über, in seltenen Fällen kann es dazu kommen, aber meist sind dies Einzelfälle. So gab es schon in früheren Jahren solche Vogelgrippe-Epidemien und 1997 kam es ebenfalls schon zu einzelnen Ansteckungen von Menschen.
Die Angst der Wissenschaflter ist, dass falls nun Vogelgrippeviren gleichzeitig mit dem menschlichen Influenzavirus zirkulieren, beide Viren allenfalls im gleichen Menschen replizieren könnten und dadurch könnte es zu Fehlteilungen und Fehlzusammensetzungen kommen, welche eine neue Influenza-Virusart hervorbringt, welche dann aber eben auch von Mensch zu Mensch übertragen werden könnte.
Also ein ähnliches Szenario wie es 1918 vermutlich bei der spanischen Grippe geschehen ist.
Da momentan die Vogelgrippe in Asien bei Zugvögeln und in Hühnerfarmen fast in allen asiatischen Ländern z.T. epidemische Ausmasse angenommen hat, während gleichzeitig "normale" Influenzaviren beim Menschen zirkulieren, ist ein Szenario wie 1918 nicht mehr ganz undenkbar! Der Unterschied ist sicherlich, dass wir besser vorbereitet sind als unsere Urgrossväter.
Die Grafik soll erklären, wie so eine Veränderung der Grippeviren möglich ist.
Gemäss WHO-Statistik sind bis am 5. Februar 2004 in Thailand und Vietnam insgesamt 20 Fälle von H5N1 Erkrankung beim Menschen labormässig bestätigt. 16 davon sind bisher gestorben. Das bedeutete nicht, dass die Grippe eine Letalität von 80% hat, sondern vielmehr, dass noch mehr Menschen an einer weniger schweren, aber nicht diagnostizierten Form der H5N1-"Vogelgrippe" erkrankt sind.
Lesen Sie zu diesem Thema auch unseren Artikel im St.Galler Tagblatt vom 28.1.2004